Stellst du dein Waschmittel selbst her, kannst du deinen Verbrauch reduzieren, die Umwelt und die Fasern deiner Textilien schonen. Wie das? Industrielle Waschmittel enthalten meist mehr Waschsubstanzen als notwendig sind. Bei der Wäsche mit Soda und Seife kommt hingegen immer nur die Menge zum Einsatz, die tatsächlich benötigt wird.
Statt industriell hergestelltes Waschmittel mit Chemikalien und eventuell allergieerzeugenden Duftstoffen zu verwenden, stelle ich mein Waschpulver am liebsten selbst her. Dann weiß ich was drinnen ist und mit ein bisschen ätherischem Duftöl riecht meine frisch gewaschene Wäsche genau so, wie ich es am liebsten mag. Das ist übrigens für Abwasser und Umwelt ebenso weniger belastend wie für meine Haushaltskasse.
Für normal verschmutzte Wäsche wie Umweltschmutz, Körpergerüche und Schweiß reicht es meist völlig aus, statt Waschmittel vier Esslöffel Waschsoda zu verwenden. Entscheidend ist noch, ob du weiches oder hartes Wasser verwendest. Bei hartem Wasser musst du mit mehr Soda rechnen. Durch Ausprobieren kannst du die richtige Menge herausfinden. Wäscht du tierische Fasern, zum Beispiel Wolle oder Seide ist es nicht ratsam, mit Soda zu waschen, da es die Fasern aufquellen lässt. Du kannst stattdessen Natron in der gleichen Menge verwenden.
Rezept für Waschpulver
Zutaten:
- 100 Gramm Spülmaschinensalz
- 100 Gramm Kernseife (geraspelt)
- 150 Gramm Soda (trockenes Pulver)
- 150 Gramm Natron
- ggf. 10 bis 20 Tropfen ätherisches Öl
(z.B. Lavendel, Orange oder Zitrone) - große Schüssel, Rührlöffel
- Aufbewahrungsgläser
So geht's:
Die Zutaten abwiegen und in einer großen Schüssel mischen, anschließend in verschließbare Gläser oder andere Aufbewahrungsbehälter füllen. Die fertige Mischung sollte möglichst trocken und luftdicht gelagert werden, da sie sonst verklumpt und ggf. ihre Waschwirkung verliert.
Für weiße Wäsche kann man zusätzlich 100 bis 150 Gramm Zitronensäure als Wasserenthärter und Bleichmittel beimischen.
Für normal verschmutzte Wäsche wie Umweltschmutz, Körpergerüche und Schweiß reicht es meist völlig aus, statt Waschmittel vier Esslöffel Waschsoda zu verwenden. (Foto:
Pavol Tančibok/Unsplash)
Rezept für biologisches Flüssigwaschmittel
Um etwa zwei Liter flüssiges Biowaschmittel herzustellen, brauchst du die folgenden Zutaten:
- 4 Esslöffel Waschsoda
- 30 Gramm Kernseife (geraspelt)
- ggf. 10 bis 20 Tropfen ätherisches Öl
(z.B. Lavendel, Orange oder Lemon Grass) - 2 Liter Wasser
- Flaschen oder Kanister zur Aufbewahrung des Flüssigwaschmittels
- hohe Schüssel, Schneebesen und Trichter
So geht's:
- Geraspelte Kernseife zusammen mit Soda in eine hohe Schüssel geben.
- Wasser mit dem Wasserkocher aufkochen und über die Zutaten gießen.
- Mischung mit dem Schneebesen kräftig verrühren, bis sich alle Zutaten aufgelöst und vermischt haben.
- Mischung drei Stunden lang abkühlen lassen.
- Wird das Gemisch zu fest, kräftig umrühren. Ätherische Öle nach Wunsch einrühren.
- Waschmittel in Flaschen oder Kanister abfüllen.
Durch die schnelle Zubereitung können sich die Zutaten evtl. wieder trennen. Das Waschmittel muss unter Umständen vor Verwendung geschüttelt werden. Das selbst hergestellte Flüssigwaschmittel wird angewendet wie andere Flüssigwaschmittel auch. Für eine normale Wäscheladung genügen je nach Wasserhärte 100 bis 200 Milliliter Waschmittel.
Weitere Tipps:
Bei weißer Wäsche empfiehlt es sich, ein bis zwei Teelöffel Natron in die Waschtrommel der Maschine zu geben, um das Weiß der Fasern zu erhalten und Ergrauen zu verhindern. Von der Kernseife können Reste in den Fasern zurückbleiben, was vor allem bei schwarzer Wäsche sichtbar wird. Um das zu verhindern, kannst du Essig als Weichspüler benutzen. Essig löst die Seifenreste und macht die Wäsche weicher.
Die bisherigen Rezepte für Waschmittel erhalten Soda. Doch das ist nicht für tierische Fasern geeignet. Deshalb kannst du für feine Wäsche und Wolle die folgenden Zutaten für ein Flüssigwaschmittel mischen: 250 Milliliter Wasser, 50 Gramm geraspelte Kernseife, 100 Milliliter Brennspiritus. Gebe das Wasser mit der Seife in einen Topf und bringe die Mischung unter Rühren zum Kochen. Wenn die Seife vollständig aufgelöst ist, kannst du es vom Herd nehmen. Gib dann den Brennspiritus hinzu und verrühre das Gemisch gründlich. Du kannst dieses Feinwaschmittel mit etwas Öl mischen. Je nach Verschmutzung und Wasserhärte benötigst du pro Wäscheladung 50 bis 100 Milliliter Waschmittel.
Rosskastanien eignen sich hervorragend zum Wäschewaschen. (Foto: Artur Łuczka/Unsplash)
Kurz erklärt: Kastanien als natürliche Alternative zum Wäschewaschen
Falls du noch ökologischer waschen möchtest, kannst du kostenloses Waschmittel verwenden, das uns die Natur zur Verfügung stellt. Kastanien eignen sich hervorragend zum Wäschewaschen. Wie auch der indische Waschnussbaum, dessen Früchte es seit längerem hierzulande zu kaufen gibt, gehört der Kastanienbaum zur Familie der Seifenbaumgewächse. Die sogenannten Saponine sind chemische Verbindungen, die in Wasser gelöst seifenartige Eigenschaften aufweisen. Heimische Rosskastanien zum Waschen zu verwenden, ist noch umweltfreundlicher als im Biomarkt gekaufte Waschnüsse.
Mit dem folgenden Rezept für Kastanien-Waschmittel wird normal verschmutzte Wäsche sauber. Hartnäckige Flecken behandelst du besser vor, zum Beispiel mit Gallseife.
So kannst du dein Kastanien-Waschmittel selbst herstellen:
- Pro Waschgang benötigst du etwa sieben möglichst frische Kastanien und 300 Milliliter Wasser.
- Wasche und trockne die Kastanien und schneide sie mit einem scharfen Messer in Viertelstücke.
- Willst du weiße Wäsche waschen, kannst du die Kastanien zusätzlich schälen, um Grauschleier zu minimieren.
- Mische die zerkleinerten Kastanien und das Wasser in einem Topf, bringe sie zum Kochen und lasse sie bei niedriger Hitze etwa 15 Minuten kochen.
- Lasse die Mischung abkühlen.
- Zum Waschen gießt du die Flüssigkeit durch ein Sieb in das Waschmittelfach deiner Waschmaschine. Bei hartem Wasser kannst du ein oder zwei Teelöffel Waschsoda hinzugeben. Das verbessert die Reinigungswirkung und enthärtet das Wasser.
Wie du dein Kastanien-Waschmittel haltbar machst, erfährst du hier.
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