Mikroabenteuer: 10 Sommer-Erlebnisse, die den Alltag bereichern

Veröffentlicht am 28. Juli 2024 um 08:15
Dem Alltagssress entfliehen, ohne lange zu planen oder weit verreisen müssen: Mikroabenteuer lassen sich gut in den Alltag integrieren und vor der Haustüre erleben. (Foto: Jessica Rockowitz/Unsplash)

Ob alleine, zu zwei oder als Familie: Um dem Alltagsstress zu entfliehen, lassen sich kleine Abenteuer zwischen Termine und Verpflichtungen integrieren. Sogenannte Mikroabenteuer haben einen unglaublichen Erholungseffekt. Ich habe dir zehn interessante und unkomplizierte Ideen zusammengestellt.

 

Viele Menschen träumen davon, ans andere Ende der Welt zu verreisen. Sie machen Kurztrips in Städte, um dort möglichst viel zu sehen und verbringen Zeit in Vergnügungsparks, um in rasanten Achterbahnen Nervenkitzel zu erleben. Das alles trägt selten zur Erholung bei, sondern verschafft uns Stress – von dem wir im Alltag zwischen Job, Familie und Freizeit sowieso schon genug haben. Warum nicht mal etwas Spannendes im gewöhnlichen Leben suchen? Warum nicht mal auf Entdeckungsreise vor der eigenen Haustüre gehen?

 

Hier setzt das sogenannte Mikroabenteuer an: Den Begriff verwendete Alastair Humphreys mit seinem gleichnamigen Buch, das 2014 erschien. Darin stellte er kurze Abenteuer vor, die kostengünstig und vor Ort durchgeführt werden können und der mentalen Erholung dienen. Der Fokus liegt darauf, so viel wie möglich im Hier und Jetzt zu erleben. Kennzeichnend ist, dass die Erlebnisse nicht gekauft werden können, sondern selbstgemacht werden. Dadurch haben sie einen ganz anderen ideellen Wert. Praktisch auch, dass sich die meisten Mikroabenteuer überall erleben lassen. In die Vorbereitungen muss man nicht viel Zeit stecken, das meiste ist spontan möglich.

 

Von einem gemütlichen Platz aus, mit Blick auf den Horizont, wird aus einem abendlichen Sonnenuntergang ein kleines Abenteuer für zwischendurch. (Foto: Jack B/Unsplash)

Von einem gemütlichen Platz aus, mit Blick auf den Horizont, wird aus einem abendlichen Sonnenuntergang ein kleines Abenteuer für zwischendurch. (Foto: Jack B/Unsplash)

 

1. Einen Sonnenuntergang genießen

Vor allem die Abendstunden haben ihre ganz besonderen Reize. Von einem gemütlichen Platz aus, mit Blick auf den Horizont, wird aus einem abendlichen Sonnenuntergang ein kleines Abenteuer für zwischendurch. Das Besondere ist wohl, dass keiner dem anderen gleicht. Für mich bedeuten Sonnenuntergänge Ferien, Freizeit, Freiheit. Oft nimmt man sich vor allem im Urlaub Zeit, um die Sonne beim Versinken am Horizont, im Idealfall am Meer, zu beobachten. Doch auch in der Heimat sind sie wunderschön, wenn wir uns den Moment des Innehaltens gönnen und ihn genießen.

 

2. Einen ungewohnten Weg nehmen

Neue Wege führen manchmal zu ungeahnten Überraschungen. Vielleicht bieten sie eine besonders schöne Aussicht, vielleicht führen sie uns zu inspirierenden Orten und Menschen. Dadurch, dass wir uns in neue Gebiete vorwagen, kommt Abwechslung in unseren Alltag. Wie wäre es, wenn du auf dem Weg zur Arbeit nicht die gewohnte Strecke nimmst, sondern dir Zeit für einen kleinen Umweg machst?

 

3. In einem Fluss oder einem See baden

Der Sommer hat viel mehr zu bieten, als ein Besuch in einem überfüllten Schwimmbad oder am Baggersee. Wann hast du zum letzten Mal ein erfrischendes Bad in der Natur genommen? Wie wäre es mal wieder mit einem Bad in einem weniger bekannten See oder Fluss? Doch Vorsicht vor Ufern mit Gefahrenquellen und Flüssen mit unberechenbaren Strömungen.

 

Eine spontane Verabredung zum Picknick, zu dem jeder etwas beisteuert, macht riesigen Spaß. (Foto: Calvin Shelwell/Unsplash)

Eine spontane Verabredung zum Picknick, zu dem jeder etwas beisteuert, macht riesigen Spaß. (Foto: Calvin Shelwell/Unsplash)

 

4. Ein spontanes Picknick machen

Kaum etwas ist schöner, als ein paar gemütliche Stunden mit Freunden zu verbringen. Wann habt ihr euch das letzte Mal spontan verabredet, um nichts zu tun? Wie wäre es, mit einem Picknick, zu dem jeder eine Kleinigkeit beisteuert und kalte Getränke mitbringt? Eine Bank an einem malerischen Aussichtspunkt ist für ein Picknick ebenso geeignet, wie ein kleiner Innenhof in der Nachbarschaft oder der eigene Garten.

 

5. Auf einer Wiese liegen und Wolken beobachten

Warst du schon mal auf einer Wiese gelegen, hast den Geräuschen um dich herum gelauscht, den Duft des Sommers eingesogen und dem bunten Treiben der Insekten zugesehen? Ich liebe diese kurze Auszeiten. Und wenn ich mich sattgesehen habe, schaue ich in den Himmel, staune über die Farbenpalette der Blautöne und die Wolken, die sich immer wieder neu formen. Selbst wenn du nicht in einer Gegend wohnst, wo es viele Wiesen gibt, kannst du dich vielleicht in einer ruhigen Ecke eines städtischen Parks niederlassen.

 

6. Eine kleine Reise mit Bus oder Bahn unternehmen

Normalerweise hat man ein Ziel vor Augen, wenn man in den Bus oder die Bahn einsteigt. Doch das geht auch ganz spontan, vorausgesetzt du nimmst dir Zeit. Beim Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln komme ich oft mit anderen Menschen ins Gespräch. Ebenso gerne mag ich es, einfach nur aus dem Fenster zu schauen und die Landschaft an mir vorbeiziehen zu lassen. An einem Ort, der mich anspricht, steige ich aus und erkunde die Stadt oder das Dorf.

 

7. Eine Nacht im Freien verbringen

Hast du schon mal direkt unter dem Nachthimmel geschlafen? Das ist nicht nur für Kinder ein Erlebnis, sondern fühlt sich auch für Erwachsene abenteuerlich an. Die Geräusche, Gerüche und Gefühle sind so ganz anders, als das, was wir am Tag erleben. Du kannst dein Draußen-Nachtlager auf deinem Balkon aufschlagen, oder aber in deinen Garten oder auf einen Campingplatz nächtigen. Wenn du in der freien Natur übernachten willst, solltest du zuerst in Erfahrung bringen, ob das gestattet ist.

 

Mit dem Fahrrad einfach drauflosfahren, ohne ein Ziel vor Augen, öffnet den Blick für Neues. (Foto: Dimitrii Vaccinium/Unsplash)

Mit dem Fahrrad einfach drauflosfahren, ohne ein Ziel vor Augen, öffnet den Blick für Neues. (Foto: Dimitrii Vaccinium/Unsplash)

 

8. Eine Fahrradtour ins Blaue unternehmen

Das Fahrrad ist ideal dafür, einfach loszufahren, ohne konkretes Ziel. Wenn ich auf zwei Rädern unterwegs bin, ist das anders, wie in einem Auto oder Bus zu sitzen. Ich spüre den Fahrtwind und das Kitzeln des Grases am Wegesrand. Ich kann die Landschaft um mich herum aufnehmen und wenn mir ein Fleckchen gefällt, halte ich für eine Rast an. Und wenn ich mich etwas verirre, ist das kein Problem, ich bin ja relativ schnell und problemlos wieder an meinem Ausgangspunkt.

 

9. Eine Wanderung in eine Schlucht unternehmen

Bei uns in der Nähe gibt es eine kleine Schlucht, in der ein Bach seinen Weg über Felsen und Steine sucht. An manchen Stellen tropft das Wasser von Stein zu Stein, an anderen fließt es als Rinnsal langsam, aber stetig bergab. Und an anderen Stellen rauscht es in einem Wasserfall in die Tiefe. Es macht mir unendlich viel Spaß die Schlucht zu erklimmen, immer auf der Suche nach dem perfekten Tritt, um nicht in einer Pfütze zu stehen oder auf den glitschigen Steinen auszurutschen. Ich mag die Düfte dort und die Kühle, die einen selbst an Hochsommertagen empfängt. Es ist, als ob ich in eine andere Welt eintauchen würde. Vielleicht gibt es auch in deiner Nähe eine solche Schlucht, die es sich lohnt, zu entdecken.

10. Pflanzen erkunden

Kennst du all die Pflanzen, die in deiner Umgebung wachsen? Wie wäre es, wenn du zu einem Mikroabenteuer aufbrichst, dich ganz bewusst auf die Pflanzen am Wegesrand fokussierst und herausfindest, wie sie heißen? Dazu kannst du eine Pflanzenbestimmungs-App, zum Beispiel "Flora Incognita" nutzen und deine Pflanzenfunde in einer Beobachtungsliste ansehen. In Karten wird dargestellt wo du deine Pflanzen gefunden hast. So siehst Du, wie Dein Wissen über Wildpflanzen immer größer wird. 


Welche Mikroabenteuer machen dir besonders viel Spaß und was möchtest du unbedingt mal erleben? Ich freue mich über dein Feedback und deine Anregungen in den Kommentaren!

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