Bunte Zwiebelblumen: Jetzt ist Zeit, den Frühling pflanzen

Veröffentlicht am 15. September 2023 um 19:15
Die frühblühenden Narzissen (Narcissus) läuten den Frühling ein. (Foto: Dorothea Fischer)

Das Gartenjahr im Frühling eröffnen die frühblühenden Zwiebelblumen. Damit sie im Frühjahr üppig blühen, kommen die Blumenzwiebeln jetzt im Herbst in den Gartenboden. Ich zeige dir, welche Zwiebelpflanzen pflegeleicht sind und wie du sie in deinem Garten in Szene setzt.

 

Je mehr Narzissen, Krokusse, Schneeglöckchen & Co. auf einem Eck wachsen, desto besser kommen sie zur Geltung. Hierzu kann man entweder im Herbst viele Blumenzwiebeln in die Erde stopfen, oder man geduldet sich und wartet, bis sie sich selbst vermehren. Das ist kein Problem, wenn man die richtigen Arten für den eigenen Gartenboden wählt.

 

Wo sich deine Zwiebelpflanzen wohlfühlen

Winterlinge (Eranthis hyemalis), Schneeglöckchen (Galanthusund heimische Krokusse (Crocus albiflorus) sind die allerersten Frühlingsblüher. Sie zeigen sich sehr bald im Jahr, ziehen ihre Blätter aber auch schnell wieder ein. In der Wiese oder dem Rasen bilden sie dichte Polster, hinterlassen aber keine Lücken. Wichtig ist nur, mit dem ersten Mähen zu warten, bis die Frühlingsgeophyten auch tatsächlich ihre Blätter eingezogen haben, sonst werden sie geschwächt und die Blumenzwiebeln werden mit der Zeit weniger, anstatt sich zu vermehren.

 

An und für sich sind die Zwiebeln der Krokusse sehr langlebig und vermehrungsfreudig. Verändert sich allerdings die Umgebung, etwa durch wachsende Gehölze, die zunehmend Schatten werfen, oder über starke Düngung, macht ihnen das zu schaffen und ihr Bestand geht zurück.

 

Die Zwiebeln von Schneeglöckchen (Galanthus) pflanzt man am besten in eine Wiese oder einen Rasen. (Foto: Kristine Cinate/Unsplash)

 

Andere Zwiebelpflanzen mögen lieber den im Frühjahr lichten Schatten unter Bäumen und Sträuchern, allerdings muss der Standort feucht sein. Dazu gehört beispielsweise Bärlauch (Allium ursinum). Doch Vorsicht, er breitet sich stark aus und ab Mai färben sich die Blätter gelb und ziehen ein. Spätestens wenn die Narzissen (Narcissus) blühen, ist der Frühling angekommen.

 

Neue Sorten vermehren sich selten. Wer möchte, dass seine Blumenzwiebeln verwildern, sollte auf Wildformen bzw. alte und kleinwüchsige Sorten setzen. etwa Dichter-Narzisse (Narcissus poeticus), Blausternchen (Scilla bifolia), Krokus, Winterling oder Schneeglöckchen. Mit etwas Geduld, den richtigen Boden- und Standortverhältnissen, entstehen mit der Zeit Blütenteppiche.

 

In Kombination mit Stauden kommen Blumenzwiebel wie Kaiserkronen (Fritillaria imperialis), Garten-Hyazinthen (Hyacinthus orientalis) und Tulpen (Tulipa) besonders gut zur Geltung. Bei der Auswahl neuer Blumenzwiebeln solltest du deshalb die im Beet bereits vorhandenen Stauden und deren Farben berücksichtigen. Magst du es lieber ruhiger in einer Farbfamilie oder kontrastreich mit Komplementärfarben?

 

Frühlingsblühende Zwiebelpflanzen bringen Farbe in den Garten. Auch in Kombination mit Stauden machen sie eine sehr gute Figur. (Foto: Maddie H./Unsplash)

 

Diese Zwiebeln und Knollen kannst du in deinen Garten pflanzen

Im Folgenden habe ich dir eine Reihe an pflegeleichten frühlingsblühenden Zwiebelpflanzen  und Knollen zusammengestellt, die du in deinem Garten verwenden kannst. Welche Zwiebelpflanzen kannst du empfehlen? Schreibe deinen Tipp gerne in die Kommentare!

 

  • Armenische Traubenhyazinthe (Muscari armeniacum); Blütezeit: März bis April (3 - 4); Blütenfarbe: blau
  • Balkan-Windröschen (Anemone blanda); 3 - 4; lila
  • Bärlauch (Allium ursinum); Blütezeit: 4 - 5; Blütenfarbe: weiß
  • Blaue Prärielilie (Camassia leichtlinii 'Caerulea'); 5 - 6; blau
  • Breitblättrige Traubenhyazinthe (Muscari latifolium);
    3 - 5; dunkelblau
  • Buschwindröschen (Anemone nemorosa); 3 - 4; weiß
  • Deutsche Schwertlilie (Iris germanica); 5; violett
  • Dichter-Narzisse (Narcissus poeticus); 4 - 5; weiß-gelb
  • Dolden-Milchstern (Ornithogalum umbellatum); 5 - 6; weiß
  • Elfen-Krokus (Crocus tommasinianus); 2 - 3; helllila
  • Frühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum); 2 - 3; pink
  • Frühlings-Anemone (Anemone blanda); 3 - 4; blau, rosa, weiß
  • Garten-Hyazinthe (Hyacinthus orientalis), 3 - 5; weiß, rosa, gelb, orange, lachs, rot, violett, hell- und dunkelblau, schwarz
  • Gefingerter Lerchensporn (Corydalis solida); 3 - 4; lila-weiß
  • Geweih-Schwertlilie (Iris bucharica); 4 - 5; gelb-weiß
  • Gold-Krokus (Crocus flavus); 2 - 4; goldgelb
  • Hohler Lerchensporn (Corydalis bulbosa); 3 - 4; weiß-lila
  • Hundszahn (Erythronium 'Pagoda'); 4 - 5; hellgelb

 

  • Izmir-Tulpe (Tulipa orphanidea); 4 - 5; orange-rot
  • Kaiserkrone (Fritillaria imperialis), 4 - 5; rot, orange, gelb
  • Kleines Schneeglöckchen (Galanthus nivalis); 2 - 3; weiß
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis); 5 - 6; weiß
  • Märzenbecher (Leucojum vernum); 2 - 3; weiß-grün
  • Mehrblütige Wildtulpe (Tulipa turkestanica); 3 - 4; weiß-gelb
  • Netz-Iris (Iris reticulata); 2 - 4; violett
  • Persische Kaiserkrone (Fritillaria persica); 5; pflaumenblau
  • Persischer Lauch (Allium aflatunense); 5 - 6; purpur-violett
  • Schachbrettblume (Fritillaria meleagris); 4 - 5; purpur-violett
  • Schneeglanz (Chionodoxa luciliae); 3 - 4; hellblau
  • Spanisches Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica);
    4 - 5; blau
  • Türkenbund-Lilie (Lilium martagon); 5 - 6; violett
  • Wald-Gelbstern (Gagea lutea); 3 - 4; gelb
  • Weinberg-Tulpe (Tulipa sylvestris); 4 - 5; gelb
  • Wilde Trompeten-Narzisse (Narcissus pseudonarcissus);
    3 - 4; hellgelb
  • Winterling (Eranthis hyemalis); 2 - 3; gelb
  • Zweiblättriger Blaustern (Scilla bifolia); 3; violett-blau

 

Das leuchtende Gelb der Narzissen ist ein fröhliches Symbol für den Frühling. (Foto: Annie Spratt/Unsplash)

 

Und nächste Woche erkläre ich dir in einem neuen Blogbeitrag, wie du Blumenzwiebeln pflanzt und was es zu beachten gibt!


Kurz erklärt: Zwiebeln als Speicherorgan

Zwiebelpflanzen kommen sehr gut mit Trockenheit zurecht. Sie verbringen nur einen kleinen Teil ihres Pflanzenlebens über der Erde, die meiste Zeit "schlummert" die Zwiebel. Dort sammelt sich Feuchtigkeit. Die Zwiebel dient als Speicherorgan, in der notwendige Nährstoffe direkt nach der vorausgegangenen Saison angelegt werden. Vor allem für Frühlingsblüher ist das wichtig.  Bei uns müssen Zwiebelpflanzen weniger mit Hitze zurechtkommen, als vielmehr den kalten Winter zu überstehen. Direkt nach der Schneeschmelze, wenn es warm wird, legen sie los.

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