Gesund, lecker und frisch: Wildkräuter sammeln

Veröffentlicht am 25. Mai 2024 um 07:45
Wer beim Spaziergang im Wald oder durch Wiesen genau hinschaut, entdeckt viele essbare Wildkräuter. (Foto: freestocks/Unsplash)

Zum Teekochen oder Würzen von Speisen findet man im Supermarktregal eine große Auswahl an Kräutern und Gewürzen. Doch wenn du beim Waldspaziergang oder bei der Wanderung entlang von Wiesen und Feldern genau hinsiehst, wirst gesunde, nährstoffreiche und schmackhafte Zutaten entdecken. 

 

Bei einem Streifzug durch eine Gärtnerei habe ich neulich das Angebot an Kräutern genauer angeschaut. Neben dem, was man üblicherweise im Garten hat, etwa Thymian, verschiedene Sorten Minze, Schnittlauch oder auch Bohnenkraut, gab es dort viele Pflänzchen, die gemeinhin als "Unkraut" bezeichnete werden und in vielen Gärten unerwünscht sind. Doch in einen naturnahen Garten gehören Brennnessel, Löwenzahn, Giersch, Vogelmiere, Schafgarbe oder Spitzwegerich. Sie sind wertvolle Nahrungsquellen für Gartentiere und auch für uns Menschen sehr gesund und nahrhaft.

 

Dass Wildkräuter wahre Nährstoffpakete und reich an Vitamin A und Vitamin C, Mineralien und Antioxidantien sind, haben viele vergessen. Mit ihren Aromen und Geschmäckern bringen sie Abwechslung in den Speiseplan. Auch ohne einen eigenen Garten oder Wildkräuter im eigenen Garten, muss man auf diese kulinarischen Leckerbissen nicht verzichten. Wildkräuter wachsen, wie der Name sagt, wild am Wegesrand oder im Wald. Es macht richtig viel Spaß, gemeinsam mit der Familie auf Entdeckungsreise zu gehen, Wildkräuter unterwegs zu bestimmen und zu sammeln.

 

Das solltest du beachten:

Wildkräuter wachsen das ganze Jahr über. Die beste Zeit zum Ernten ist im April oder Mai, wenn die jungen, besonders schmackhaften Triebe und Blätter wachsen. Es ist ratsam, an warmen und trockenen Tagen um die Mittagszeit Wildkräuter zu sammeln. Dann ist der Gehalt an ätherischen Ölen und an Wirkstoffen in den Kräutern am höchsten. 

 

Wenn du losziehst, um Wildkräuter zu sammeln, brauchst du ein scharfest Messer oder eine Schere. Transportieren kannst du die Pflanzenteile in einem luftigen Korb oder in Leinensäcke. Du solltest nur das ernten, was du kennst. Wer sich nicht so gut auskennt, sollte auf jeden Fall ein bebildertes Buch oder eine mobile App dabeihaben, um im Zweifel nachschlagen zu können. Verwechslungsgefahr besteht zum Beispiel bei Bärlauch und den giftigen Maiglöckchen oder bei Sauerklee und Buschwindröschen. Es ist ratsam, nicht direkt am Wegesrand zu ernten, wo vielleicht Hunde an den Kräutern waren. 

 

Aus Löwenzahnblättern lässt sich ein gesunder Salat zubereiten, die Blüten eignen sich für Tee. (Foto: Viridi Green/Unsplash)

Aus Löwenzahnblättern lässt sich ein gesunder Salat zubereiten, die Blüten eignen sich für Tee. (Foto: Viridi Green/Unsplash)


Kurz erklärt: Die wichtigsten Tipps:

  1. Die beste Zeit, um Wildkräuter zu ernten, ist an warmen, trockenen Tagen im April oder Mai.
  2. Du brauchst eine scharfe Schere oder ein Messer und einen Korb.
  3. Ernte nur diejenigen Wildkräuter, die du kennst.
  4. Du darfst in der Natur nur für den persönlichen Gebrauch und in angemessener Menge Wildkräuter sammeln. In Naturschutzgebieten ist es verboten.
  5. Verarbeite deine gesammelten Wildkräuter möglichst frisch.

Im Naturschutzgebiet ist Sammeln verboten

Wenn du dir am Anfang sehr unsicher bist, was man essen kann und was man besser stehen lässt, kannst du auch an einer Kräuterführung teilnehmen. In der freien Natur in Deutschland ist es gestattet, für den persönlichen Gebrauch und in angemessenen Mengen Wildkräuter zu ernten. Das heißt, du solltest immer Pflanzenteile stehen lassen, damit sie weiterwachsen können. Das gilt nicht in Naturschutzgebieten, dort herrscht ein absolutes Sammelverbot. 

 

Ist garantiert, dass es an deiner Sammelstelle sauber ist, brauchst du deine Kräuter nicht waschen. Deine gepflückten Wildkräuter solltest du möglichst bald verarbeiten, wenn sie noch frisch sind. Im Kühlschrank, eingewickelt in ein feuchtes Tuch, kannst du sie wenige Tage aufbewahren. Einfrieren solltest du möglichst vermeiden. Viele deine Kräuter verlieren sonst ihr Aroma.


Auswahl an essbaren Wildkräutern:

  • Bärlauch (Allium ursinum)
  • Baldrian (Valeriana)
  • Breitwegerich (Plantago major)
  • Brennnessel (Urtica)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Gänsefuß (Chenopodium)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Hirtentäschel (Capsella)
  • Kamille (Matricaria)
  • Königskerze (Verbascum)
  • Löwenzahn (Taraxacum)
  • Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Mädesüß (Filipendula)
  • Malve (Malva)
  • Mariendistel (Silybum marianum)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schafgarbe (Achillea)
  • Schlüsselblume (Primula veris)
  • Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
  • Taubnessel (Lamium)
  • Vogelmiere (Stellaria media)

in einem weiteren Blog-Beitrag stelle ich dir vor, was du sonst noch Essbares in der Natur finden kannst: Von A bis Z: Das kannst du in der Natur sammeln und essen.

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