Mein Projekt: Wohin mit Rosmarin, Thymian und Minze?

Veröffentlicht am 6. August 2023 um 11:00
In kleinen Tontöpfen wachsen verschiedene Kräuterpflanzen. (Foto: Markus Spiske/Unsplash)

Als ich vor zwei Jahren unseren Familiengarten plante, pflanzte ich direkt an der Südseite unseres Hauses einen Feigenbaum, den ich zuvor schon einige Jahre im Topf auf dem Balkon stehen hatte. Dort ist es im Sommer sehr warm und im Winter gibt das Haus Wärme ab. So mögen es Feigen: sonnig und geschützt vor kaltem Nord- und Ostwind. Mein Ziel: naturnah gärtnern ohne viel zu gießen in Zeiten des Klimawandels.

 

Kräuterpflanzen nehmen der Feige Licht 

Doch so richtig wohl fühlt sich das Bäumchen nicht. Es hat zwar Blätter, aber nur an den Ast-Enden. Von unten her treibt es nicht aus. Woran liegt's? Vermutlich engen die anderen Pflanzen in dem Beet die Feige zu sehr ein und lassen kaum Licht an den Stamm.

 

Was tun? Ich bin da schmerzbefreit und wer in meinem Garten wachsen will, muss das auch sein. Ich neige dazu, auch im Hochsommer den Spaten aus dem Schuppen zu holen und umzupflanzen, wenn ich sehe, dass sich nicht alle meine Gartenbewohner wohl fühlen. Momentan dürfte das nicht allzu viel Stress für Stauden, Gräser und Kräuter bedeuten. Bei dem Regen, der jetzt Anfang August täglich fällt, wachsen sie sicherlich schnell wieder an.

 

In meinem Kräuterbeet um den jungen Feigenbaum wachsen mediterrane Kräuter und trockenheitsliebende Stauden.

Vorher: Im Kräuterbeet um den jungen Feigenbaum wachsen mediterrane Kräuter und trockenheitsliebende Stauden. (Foto: Dorothea Fischer)

Der Feigenbaum hat mit Katzenminze und Heuchera neue niedrige sonnenhungrige Begleiter bekommen.

Nachher: Der Feigenbaum hat mit Katzenminze und Heuchera neue niedrige sonnenhungrige Begleiter bekommen. (Foto: Dorothea Fischer)

Die Beetbepflanzung neben der Terrasse passt sich dem Farbkonzept der Stauden und Gräser der benachbarten Beete an. 

Nachher: Die Beetbepflanzung neben der Terrasse passt sich dem Farbkonzept der Stauden und Gräser der benachbarten Beete an. (Foto: Dorothea Fischer)

 

Aromatische Kräuter lieben es warm

In das sonnige Beet um die Feige hatte ich Wollziest und Kräuter gepflanzt: Rosmarin, verschiedene Sorten Thymian, Schoko- und Erdbeerminze, Lavendel, Melisse und Färberkamille. Sie alle kommen mit Trockenheit und Hitze sehr gut zurecht und haben sich in der kurzen Zeit stark ausgebreitet. Besonders üppig und ausladend waren die wohlriechenden Lavendelbüsche und die Stauden der Färberkamille.

 

Um dem Feigenbaum mehr Licht und Luft zum Wachsen zu verschaffen, habe ich mein bisheriges Kräuterbeet umgestaltet und alle Küchenkräuter umgepflanzt — wohin, verrate ich dir am Ende dieses Artikels. Die neue Beetbepflanzung habe ich dem Farbkonzept benachbarter Beete angepasst. Hier wachsen jetzt überwiegend blau und weiß blühende Stauden sowie Gräser. Bei nächster Gelegenheit mache ich gerne mal einen Pflanzplan zum Nachahmen.

 

In einem meiner Hochbeete sind nur die Samen der Ringelblumen aufgegangen, die Füllung ist während des Frühjahrs und Sommers eingesunken.

Vorher: In dem Hochbeet sind nur die Samen der Ringelblumen aufgegangen, die Füllung ist während des Frühjahrs und Sommers eingesunken. (Foto: Dorothea Fischer)

Ein Teil der Kräuter, zum Beispiel die Schokoladenminze, habe ich in große Terrakottatöpfe gepflanzt, damit sie sich nicht zu stark ausbreiten.

Nachher: Ein Teil der Kräuter, zum Beispiel die Schokoladenminze, habe ich in große Terrakottatöpfe gepflanzt, damit sie sich nicht zu stark ausbreiten. (Foto: Dorothea Fischer)

Die meisten Kräuterpflanzen sind in ein Hochbeet im Gemüsegarten gewandert. In der exponierten Lage fühlen sie sich sicherlich wohl.

Nachher: Die meisten Kräuterpflanzen sind in ein Hochbeet im Gemüsegarten gewandert. In der exponierten Lage fühlen sie sich sicherlich wohl. (Foto: Dorothea Fischer)

 

Hochbeete: Neuer Standort für mediterrane Kräuter

Meine Kräuter aus dem Beet neben der Terrasse durften weiterwandern in eines meiner Hochbeete im Gemüsegarten. Dort wollte von den Aussaaten in diesem Jahr nichts so recht anwachsen. Ich hatte mehrere Reihen Karotten, verschiedene Salate und einjährige Blumen gesät. Außer den Ringelblumen sind die Samen nicht aufgegangen. Stattdessen haben Amseln tiefe Löcher in die Erde gebuddelt und die Samen rausgepickt.

 

Deshalb habe ich jetzt im Sommer den Kasten nochmal bis oben hin mit Erde aufgefüllt. Diese hat sich seit dem Frühjahr um etwa 15 Zentimeter gesetzt. Die Ringelblumen sind in das Nachbarbeet gewachsen und haben Thymian, Rosmarin, einem selbstgezogenen Basilikum und einigen anderen mediterranen Kräuterpflanzen Platz gemacht. Die Minzen und Melisse habe ich in große Terrakottatöpfe gepflanzt, damit sich ihre Triebe nicht zu sehr ausbreiten.

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