Blumenkranz: Den Sommer ins Haus holen

Veröffentlicht am 17. Juli 2023 um 19:30
Mit einem Blumenkranz aus Blüten, Zweigen und anderen Materialien aus dem eigenen Garten kann man sich den Sommer ins Haus holen. (Foto: Dorothea Fischer)

Einen Blumenkranz aus Blüten, Zweigen und anderem Material aus dem eigenen Garten zu binden, ist eine gute Möglichkeit, sich den ins Haus zu holen. Oder als Kranz an der Haustüre Besucherinnen und Besucher auf eine nette Art zu begrüßen. Wie es geht, zeige ich dir hier.

 

Du brauchst gar nicht viel, um einen Blumenkranz selbst zu machen. Mit den folgenden Materialien ist es umso einfacher:

  • einen Kranzrohling aus Stroh oder zu einem Kreis gewundene Zweige als Basis des Kranzes
  • dünnen Wickeldraht in Braun oder Grün zum Wickeln des Kranzes
  • Gartenschere, um die Stiele optimal abzuschneiden, ohne sie zu quetschen.
  • Blumen und Zweige nach Wunsch und Verfügbarkeit
  • evtl. große grüne Blätter als Unterlage
  • Schleifenband zum Aufhängen des Kranzes

 

Welche Blumen sind geeignet für einen Kranz?

Im Grunde eignen sich alle Blumen in deinem Garten für einen Kranz. Blumen, die nach kurzer Zeit ohne Wasser unansehnlich werden und die Köpfe hängen lassen, eignen sich weniger zum Binden. Willst du sie trotzdem verwenden, solltest du sie in einem kranzrunden Steckschwamm arrangieren Möchtest du deinen Kranz aufhängen und muss er ohne Wasser auskommen, solltest du darauf achten, geeignete Blumen zu verwenden; vielleicht sogar solche, die getrocknet noch schön aussehen. Von Anfängern lassen sich feste, aber nicht zu dicke Stiele leichter verarbeiten.

 

Ich habe dir ein paar Blüten und passendes Grün aufgelistet, die vielleicht in deinem Garten wachsen und mit denen du besonders gut Blumenkränze binden kannst. Sie kommen besonders lange ohne Wasser aus und sehen getrocknet sehr schön aus.

 


Kleine Blüten

Die Blüten des Frauenmantels (Alchemilla) eignen sich sehr gut für einen getrockneten Blumenkranz. (Foto:  Nareeta Martin/Unsplash)
  • Blaues Halskraut (Trachelium)
  • Nelke (Dianthus)
  • Erika (Calluna vulgaris)
  • Färberkamille (Anthemis tinctoria)
  • Frauenmantel (Alchemilla)
  • Ginster (Genista)
  • Kamille (Matricaria chamomilla)
  • Rosenknospe (Rosa)
  • Schleierkraut (Gypsophila)
  • Strandflieder (Limonium)

Große Blüten

In getrockneten Sträußen und Blumenkränzen machen die Blüten der Bauernhortensie (Hydrangea macrophylla) eine gute Figur. (Foto: Larisa Birta/Unsplash)
  • Bartnelke (Dianthus barbatus)
  • Bauernhortensie (Hydrangea macrophylla)
  • Chrysantheme (Chrysanthemum)
  • Dahlie (Dahlia)
  • Distel, z. B. Mannstreu (Eryngium) oder Kugeldistel (Echinops ritro)
  • Fetthenne (Sedum)
  • Lavendel (Lavandula)
  • Rose (Rosa)

Passendes Grün

Hagebutten (Rosa canina) und andere kleine Früchte und Grün eignen sich für Blumenkränze sehr gut. (Foto: Dorothea Fischer)
  • Buchsbaum (Buxus sempervirens)
  • Dill (Anethum graveolens)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eukalyptus (Eucalyptus cinerea)
  • Hagebutte (Rosa canina)
  • Immergrün (Vinca)
  • Myrte (Myrtus)
  • Olive (Olea europaea)
  • Rosmarin (Salvia rosmarinus)
  • Salbei (Salvia)
  • Schlehe (Prunus spinosa)
  • Zierapfel (Malus)

 

Welche Blüten sind nicht für einen Blumenkranz geeignet?

Blüten, die ohne Wasserversorgung schnell die Köpfe hängen lassen, sind für Blumenkränze nicht geeignet. Das sind zum Beispiel Wicken (Vicia), Pfingstrosen (Paeonia), Tulpen (Tulipa), Vergissmeinnicht (Myosotis), Taglilien (Hemerocallisoder Schlüsselblumen (Primula veris).

Wie bindest du einen Blumenkranz?

Im Folgenden erkläre ich dir Schritt für Schritt, wie du auch als Anfängerin oder Anfänger einen tollen Blumenkranz bindest.

 

1. Kranzunterlage vorbereiten

Nimm einen fertigen Kranzrohling aus Stroh und umwickle ihn mit großen grünen Blättern. In meinem Beispiel habe ich mittelgroße Rhabarber-Blätter genommen. So stellst du sicher, dass durch die gebundenen Blumen und Zweige nicht das gelbbraune Stroh durchscheint, sondern die grünen Blätter.

 

Falls du dich für einen Rohling aus biegsamen Zweigen entscheidest, kannst du sie um eine runde Schüssel oder einen Eimer winden. So erhälst du eine kreisrunde Form und läufst nicht Gefahr, dass dein Kranz einem Ei ähnelt. Umwickle die Zweige mehrmals mit Draht, damit der Kranzrohling stabil wird. Zwirble die Drahtenden zusammen und biege sie in deinen Rohling, damit du dich später nicht an den spitzen Drahtenden verletzt.

 

Für einen sommerlichen Blumenkranz braucht man einen Strohrohrlin, Bindedraht und verschiedene Blüten und Zweige.
Für einen sommerlichen Blütenkranz wird ein Strohling mit grünen Blättern, zum Beispiel Rhabarber, umwickelt, bevor kleine Blütensträußchen, Blumen und Zweige daran befestigt werden.
Ein fertig gebundener Blumenkranz mit Lavendelblüten und Eukalyptus duftet sommerlich.

Schritt für Schritt zum Blumenkranz: Auf einen Kranzrohling aus Stroh wird zuerst eine Lage grüner Blätter (Rhabarber) gebunden, dann kleine Sträuße Lavendelblüten und Eukalyptus. (alle Fotos: Dorothea Fischer)

 

2. Blütenstiele kürzen

Mit der Gartenschere kürzt du die Stiele der ausgewählten Blüten auf etwa 8 Zentimeter. Für einen dünnen Rohling, etwa aus Zweigen, kannst du die Blumenstiele auf etwa zwei bis drei Zentimeter kürzen. Schneide dir das Grün, das du verwenden willst,  ebenfalls auf die passende Länge.

 

3. Dicke und instabile Stiele andrahten

Dicke Blüten oder sehr dünne und instabile Stiele kannst du leichter verarbeiten, wenn du sie vor dem Binden andrahtest. So kannst du ihre Position in Form biegen und feine Stiele stabilisieren. Stecke dazu den Draht möglichst nah an der Blüte durch den Stiel. Ein Drahtende biegst du nach unten, das andere  wickelst du darum und um den Stiel.

 

4. Blüten und Grün legen

Wenn du dir unsicher bist, welche Blüten und Zweige in welcher Reihenfolge an deinen Kranz gebunden werden sollen, kannst du sie zunächst in der gewünschten Reihenfolge vor dir ablegen, ganz so, als ob du Perlen für eine Kette in eine Reihe legst. So siehst du, wie du Blütengröße und Farben am besten verteilst. Es ist auch hilfreich, mehr Blüten zu sammeln, als du vielleicht brauchst. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich fast immer mehr Blüten benötige, als zuvor angenommen.

 

Zarte Blüten und Grün kannst du zunächst auch zu kleinen Sträußchen binden, dann verschwinden sie nicht beim Binden des Blumenkranzes unter großen Blüten. Binde dafür kurze Zweige so an der Blüte an, dass sie etwas über die Blüte hinausschauen. Du kannst das kleine Sträußchen auch mit Floristenkrepp umwickeln.

 

5. Blumen und Grün zum Kranz binden

Die erste Blüte wird etwa sechs Zentimeter vom Drahtende entfernt angelegt. Mit diesem Stück bindest du den Kranz später zusammen. Dann beginnst du, den Draht stramm um den Kranz zu wickeln. Bei jeder Wicklung kannst du ein oder mehrere Blüten und/oder Zweige auf den Kranz legen und anbinden. Wichtig ist dabei zu prüfen, wie voluminös dein Blumenkranz werden soll. Denn je weiter die Blüten hochstehen, desto üppiger wird der Kranz. Außerdem musst du darauf achten, dass du die Blüten gleichmäßig ansetzt und ggf. seitlich versetzt oder bei Bedarf mit kleineren Blüten und Grün ergänzt, damit der Blumenkranz keine "Löcher" hat.

 

Achtet auch drauf, die Blüten seitlich versetzt anzulegen oder bei Bedarf noch etwas Grün zu ergänzen, damit euer Haarkranz später keine "Löcher" hat.

 

6. Blumenkranz fertigstellen

Hast du den Kranz vollständig mit Blumen und Zweigen umwickelt, kannst du die beiden Drahtenden miteinander verzwirbeln. Weil dieser Übergang sehr schwierig gleichmäßig mit Blüten und Zweigen gestaltet werden kann, ist das meist die Stelle, an der ich das Band zum Aufhängen befestige. Du kannst auch mit Heißkleber oder Draht an dieser Stelle eine Schleife platzieren oder andere dekorative Naturmaterialien.

 

Mit Blumen, zweigen und Früchten aus dem eigenen Garten kann man sich den Sommer ins Haus holen oder einen Haarkranz binden.

Mit Blumen, zweigen und Früchten aus dem eigenen Garten kann man sich den Sommer ins Haus holen oder einen Haarkranz binden. (Foto: Annie Spratt/Unsplash)

 


Kurz erklärt: Haarkranz aus Blumen

Um einen Haarkranz aus Blumen zu binden, zum Beispiel für eine Hochzeit, kannst du (neben den oben beschriebenen Materialien) diese Materialien verwenden:

  • Draht für die Basis des Kranzes
  • Floristenkrepp, damit die Feuchtigkeit im Blütenstil bleibt und der Kranz auf dem Kopf nicht kratzt

 

Zum Kopfumfang gibst du etwa zwölf Zentimeter. Schneide deinen festen Draht auf diese Länge ab. Alternativ kannst du auch Blumenkränze binden, die nur halb um den Kopf gehen. Kürze die Blütenstiele mit der Gartenschere auf eine Länge von zwei bis drei Zentimetern. Dicke Blüten oder sehr dünne Stiele solltest du andrahten. Wie das geht, kannst du weiter oben nachlesen.

 

Blüten, die du an deinem Draht-Rohling befestigen willst, solltest du mit Floristenkrepp umwickeln. Ziehe das Band immer stramm, weil es nur dann seine Klebekraft entwickelt. So ergänzt du Blume für Blume. Nimm kleine Blüten zu etwa drei Zentimeter großen Sträußchen eng zusammen und lege sie an den Draht. So werden sie wie zuvor beschrieben nacheinander mit Floristenkrepp umwickelt.

 

Ist das Ende erreicht, kannst du die Drahtenden einfach um die Blüten wickeln, um den Kranz zu verbinden. Alternativ kannst du an beiden Enden eine Schlaufe machen. Lege hierzu den Draht um den Finger und verzwirble jeweils die Enden. Einen komplett gewundenen runden Blumenkranz kannst du einfach aufsetzen und mit ein paar Haarklammern fixieren. Einen Teilkranz mit Schlaufen kannst du mit über Kreuz gesteckten Haarklammern unsichtbar im Haar befestigen oder die Schlaufen durch ein Schleifenband ziehen. So kann der Haarkranz individuell an den Kopfumfang angepasst werden.

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