Haltbar machen: 5 Ideen, Blüten & Kräuter zu trocknen

Veröffentlicht am 9. September 2023 um 20:45
Aus frischen Blumen, Gräsern und Früchten aus dem eigenen Garten lässt sich mit ein wenig Geschick eine hübsche Dekoration, hier ein halber Kranz, binden. (Foto: Dorothea Fischer)

Auch wenn es in diesen Tagen ungewöhnlich heiß für September ist, und der ganze Sommer als einer der wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gilt, neigt er sich doch langsam aber sicher dem Ende entgegen. Ich habe fünf Ideen für dich, wie du dir den Sommer mit getrockneten Blumen und Kräutern verlängerst.

 

Suchst du noch nach tollen Farbkombinationen für dein Staudenbeet? Dann schau doch mal in diesen Blog-Beitrag: Farbe im Garten: Pflanz-Kombinationen für das Sonnenbeet.

 

1. Blüten pressen und Karten gestalten

Schon im Kindergarten haben wir zum Vatertag Lesezeichen aus gepressten Blüten und laminiertem Karton gebastelt. Ob Papa sich noch daran erinnern kann? Ich weiß es nicht. Blütenpressen ist jedenfalls die klassische Art, Blumenköpfe zu trocknen und haltbar zu machen. Ich habe vor allem filigrane Blüten und Blätter verwendet, zum Beispiel Kapuzinerkresse, Färberkamille, Clematis, Lavendel, Schmuckkörbchen, Stiefmütterchen, Geranien und Hortensien (siehe Fotos). Aber auch dickere Blätter, Stängel und Blüten kommen gut zur Geltung (z.B. Fetthenne, Dillblüte, Rosenknospen, Wollziest und Eukalyptus).

 

Am besten, du probierst verschiedene Blüten, Zweige und Blätter aus, um zu sehen, was dir gefällt. Nach dem Pflücken, solltest du die Blüten direkt auf einen Karton oder ein saugfähiges Papier legen, in Position bringen und leicht andrücken. Achte darauf, dass die Naturalien sich nicht überlappen oder seitlich raushängen, sonst sehen sie gepresst nicht mehr schön aus. Dann Lage für Lage Karton bzw. Papier in die Presse legen, Deckel drauf und zuschrauben. Am besten, du presst nicht zu viele Blüten auf einmal, weil das Papier nur eine begrenzte Menge an Feuchtigkeit aufsaugen kann.

 

In die mechanische  Blütenpresse werden die Blüten in Schichten auf Karton gelegt, dann schließt man den Holzdeckel mit Flügelschrauben und zieht sie fest an, damit die Blüten trocknen und flach werden.
In die mechanische  Blütenpresse werden die Blüten in Schichten auf Karton gelegt, dann schließt man den Holzdeckel mit Flügelschrauben und zieht sie fest an, damit die Blüten trocknen und flach werden.
In die mechanische  Blütenpresse werden die Blüten in Schichten auf Karton gelegt, dann schließt man den Holzdeckel mit Flügelschrauben und zieht sie fest an, damit die Blüten trocknen und flach werden.

In die mechanische  Blütenpresse werden die Blüten in Schichten auf Karton gelegt, dann schließt man den Holzdeckel mit Flügelschrauben und zieht sie fest an, damit die Blüten trocknen und flach werden. (alle Fotos: Dorothea Fischer)

 

Wenn du täglich das feuchtigkeitssaugende Papier in der Blumenpresse wechselst, kannst das Pressen der Blüten beschleunigen. Statt einer mechanischen Blumenpresse kannst du auch schwere Bücher verwenden und die Naturalien zwischen die Seiten und zusätzliches Papier legen. Ich habe gelesen, dass man auch mit dem Bügeleisen oder der Mikrowelle Blumen schnell pressen kann, ausprobiert habe ich es aber nicht. Wenn du damit Erfahrungen hast, kannst du mir gerne in den Kommentaren auf der Seite unten davon berichten.

 

Wie lange das Blütenpressen mit der mechanischen Presse dauert, kann man nicht sagen. Das ist abhängig von der Dicke der Blüten und Blätter und deren Feuchtigkeitsgrad. Ich schätze mal, nach fünf bis zehn Tagen sollten die Naturalien trocken sein. Nachdem meine Blüten trocken waren und immer noch farbenprächtig leuchteten, habe ich sie in einer DIY-Aktion zusammen mit meiner Mama auf bunten DIN-A5-Kartons zu farbenfrohen Arrangements geklebt. Einen Teil werden wir als Grußkarten an liebe Menschen verschenken, andere haben wir gerahmt. Sie zieren jetzt unsere Zuhause.

 

Viele der Blüten behalten nach dem Pressen ihre leuchtenden Farben bei.

Viele der Blüten behalten nach dem Pressen ihre leuchtenden Farben bei. (Foto: Dorothea Fischer)

Aufgeklebt auf farbigen Karton ergeben die getrockneten Blüten schöne Kontraste.

Aufgeklebt auf farbigen Karton ergeben die getrockneten Blüten schöne Kontraste. (Foto: Dorothea Fischer)

Auch als Arrangement im Bilderrahmen machen getrocknete Blumen eine gute Figur.

Auch als Arrangement im Bilderrahmen machen getrocknete Blumen eine gute Figur. (Foto: Birgit Liebler)

 

2. Filigran in lufttrocknendem Ton

Als Dekoration für meine Fenster habe ich aus lufttrocknender Modelliermasse, filigranen Blüten und Blättern Anhänger gebastelt. Dazu brauchst du einen Pack lufttrocknende Modelliermasse, eine Unterlage zum Ausrollen, eine Flasche, Ausstechförmchen, einen Zahnstocher, Karton zum Trocknen und natürlich Grünzeug (z.B. Hortensienblüten, Katzenminze, Gänseblümchen, Lavendelblüten und -blätter, Blätter von Dill, Aspargus, Möhre, Wolfsmilch und Schafgarbe).

 

Rolle die Modelliermasse mit der Flasche aus (Dicke: circa 0,5 Zentimeter, beim Andrücken der Blüten und Blätter werden die Anhänger noch etwas dünner). Dann stichst du die Formen aus, genau wie beim Plätzchenbacken. Löse die Anhänger vorsichtig von der Unterlage, steche ein oder zwei Löcher zum Aufhängen hinein und platziere die Anhänger nebeneinander auf dem Karton. Dann kannst du nach Lust und Laune die Blüten, Zweige und Blätter in die Modelliermasse drücken.

 

Entweder du lässt sie darin, damit sie zusammen mit der Modelliermasse trocknen, oder du nimmst besonders ausdrucksstarke und feste Blüten und Zweige, machst einen Abdruck und löst sie wieder von der Modelliermasse, so dass nur das Relief zu sehen ist. In meinen Versuchen haben sich Lavendel und Dillblüten hierfür besonders bewährt (siehe Fotos). Wenn die Anhänger durchgetrocknet sind, möchte ich sie wie ein Mobile vor meinem Wohnzimmerfenster aufhängen.

 

Blüten, Zweige und Blätter lassen sich als Relief oder getrocknet in Modelliermasse sehr gut haltbar machen.
Um filigrane Anhänger herzustellen, braucht man lufttrocknende Modelliermasse, eine Unterlage zum Ausrollen, eine Flasche, Ausstechförmchen und einen Zahnstocher.
Für die filigranen Anhänger wird luftrocknende Modelliermasse ausgerollt und mit Keksausstechern runde Kreise ausgestochen.
Blüten, Zweige und Blätter lassen sich als Relief oder getrocknet in Modelliermasse sehr gut haltbar machen.
Blüten, Zweige und Blätter lassen sich als Relief oder getrocknet in Modelliermasse sehr gut haltbar machen.
Blüten, Zweige und Blätter lassen sich als Relief oder getrocknet in Modelliermasse sehr gut haltbar machen.

Blüten, Zweige und Blätter lassen sich als Relief oder getrocknet in Modelliermasse sehr gut haltbar machen. (alle Fotos: Dorothea Fischer)

 

3. Sträuße, Kränze und Gestecke trocknen

Frische Blumen aus dem Garten oder vom Wegesrand zu trocknen, ist ganz einfach, wenn du ein paar wenige Tipps beachtest. Auch frische Blumensträuße, gebundene Kränze und Gestecke kann man trocknen. Diese Blumen sollten nicht zu alt sein, damit der Strauß noch farbenfroh wirkt. Sehr gut trocknen lassen sich Rosen, Hafer, Gräser, Schafgarbe, Rittersporn, Lavendel, Hortensien, Mohnblumen, Hagebutten, Schleierkraut, Strandflieder, Eukalyptus, Prachtspiere, Strohblumen, Sonnenhut, Brandschopf oder Stiefmütterchen. Nicht oder nur sehr schwer trocknen lassen sich Tulpen, Pfingstrosen oder Lilien. Sie enthalten zu viel Feuchtigkeit.

 

Um zum Beispiel als Andenken einen Brautstrauß zu trocknen und dann in der Vase aufzubewahren, kannst du die Blumen über Kopf aufhängen. Entferne dazu die Blätter unter dem Blütenkorb und kürze bei Bedarf die Stiele ein. Teile den Strauß in Bündel zu je fünf bis acht Blüten auf und binde sie mit einer Schnur zusammen. Hänge sie dann kopfüber an einem dunklen, trockenen Ort auf. So behalten sie ihre Farbe. Nach etwa zwei bis drei Wochen sind die Blumen vollständig getrocknet. Wenn du die Blüten dann mit Haarspray einsprühst, glänzen sie und halten länger.

 

Kränze und Gestecke kannst du aus den oben empfohlenen Blüten ebenfalls herstellen und einfach trocknen lassen. Wichtig ist, dass du die Blumen nicht in Fensternähe stellst und direktes Sonnenlicht vermeidest. Sonst werden sie brüchig und bleichen aus. Am besten, du stellst sie an einem kühlen, trockenen Ort auf und schützt sie vor Feuchtigkeit.

 

Lavendel lässt sich einfach zu kleinen Sträußchen binden und liegend trocknen. (Foto: Dorothea Fischer)

Gräser, Hortensien und eine Papierblume trocknen in der Vase. (Foto: Dorothea Fischer)

Fetthenne, Hagebutten, Blüten von Chrysanthemen und Gräser am Ring. (Foto: Dorothea Fischer)

 

4. Kräuter an der Luft trocknen und einfrieren

Aus deinen Gartenkräutern kannst du Tees und Würzmischungen herstellen. Am einfachsten ist es, wenn du deine Kräuter an der Luft trocknest. Schneide Kräuterzweige kurz vor der Blüte ab, dann haben sie die beste Würzkraft. Binde die Zweige zu kleinen Bündeln. Diese kannst du überkopf an einem trockenen, dunklen Ort aufhängen; im Idealfall bei warmer Luft um die 30 Grad Celsius. Je schneller die Kräuter trocknen, desto besser. So behalten sie ihr Aroma. Wenn sie zu langsam trocknen, können die Blätter schimmeln.

 

Vor allem wasserarme Kräuter wie Thymian, Rosmarin, Salbei und Minze eignen sich zum Lufttrocknen. Vor dem Trocknen sollten die Kräuter übrigens nicht gewaschen werden, höchstens geschüttelt. Dadurch würde die Trocknungszeit deutlich verlängert werden und Aromen und heilsame Wirkstoffe würden abgewaschen werden.

 

Petersilie, Schnittlauch, Bärlauch, Dill, Borretsch, Liebstöckel, Koriander und Basilikum hingegen sollte man besser einfrieren statt an der Luft zu trocknen. Diese frisch geernteten Kräuter werden gewaschen, abgetrocknet, von Stängeln befreit und gehackt. In Gefrierdosen halten sie mehrere Monate im Tiefkühlfach.

 

Für Tees und Kräutermischungen habe ich in meinem Garten unter anderem Basilikum, Salbei, Rosmarin, Thymian und Minze geerntet. (Foto: Dorothea Fischer)

 

5. Tees und Potpourris herstellen

So wie du Küchenkräuter trocknen kannst, lassen sich auch andere Pflanzen trocknen, etwa für Tee (z.B. Salbei, Kamille, Minze, Fenchel oder Brennnessel). Nach dem Trocknen zupfst du einfach die Blätter ab und lagerst sie in luftdichten Behältern, bevor du sie zu Tee aufkochst. Auch duftende Blüten und Blätter, etwa von Rosen oder Lavendel, kannst du trocknen und zu Potpourris mischen. Falls der Duft mit der Zeit nachlässt, kannst du das bunte Arrangement mit ätherischen Ölen "wiederbeleben".

 

Aus getrockneten Kamillenblüten lässt sich ein gesunder und schmackhafter Tee aufbrühen. (Foto: Irene Ivantsova/Unsplash)


Wenn du auf der Suche nach einer weiteren Idee für getrocknete Blüten bist, habe ich noch einen Tipp für dich: Wie wäre es mal mit Blütenkonfetti zur nächsten Hochzeit, als Tischdeko oder als selbstgemachtes Geburtstagsgeschenk? 

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