Lavendel - Inbegriff des Sommers: So pflegst du ihn richtig

Veröffentlicht am 19. Juli 2024 um 17:00
Damit der Lavendel im Garten richtig toll blüht, gibt es einiges zu beachten. (Foto: Mario Mendez/Unsplash)

Lavendel ist für mich der Inbegriff des Sommers: sein Duft, seine kräftige Farbe, die vielen Bienen und Schmetterlinge, die sich dort tummeln. Auch wenn Lavendel (Lavendula) recht genügsam ist, braucht er ab und an ein wenig Pflege, um kräftig zu blühen. Wie das geht, erkläre ich dir im GrünGut-Blog.

 

Grundsätzliches, das du wissen solltest

Lavendel stammt aus dem Mittelmeerraum, fühlen sich aber längst auch in unseren Gärten wohl. Die meisten Sorten kommen auch ohne Frostschutz bei uns gut durch den Winter. Für eine reiche Blüte und ein ansehnliches Wachstum musst du deinen Lavendelstrauch regelmäßig schneiden. Denn wie viele andere mediterrane Kräuter ist der Lavendel ein Halbstrauch, der sich im Winter nicht komplett in die Erde einzieht, sondern von unten her verholzt. Wie das geht, erkläre ich dir in diesem Beitrag weiter unten.

 

So kommt er auch mit Wärme und Trockenheit gut zurecht. Der echte Lavendel (Lavandula angustifolia) mit seinen typischen blauvioletten Blüten, die auch in Schattierungen von Rosa bis Weiß vorkommen, bevorzugt in seiner Heimat trockene Hänge und steinige Böden. Beim Kauf von Lavendelpflanzen solltest du beachten, dass nicht jede Sorte für das Beet geeignet ist. Den frostempfindlichen Schopflavendel (Lavandula stoechas) solltest du besser im Topf kultivieren.

 

Die Blütezeit des Lavendels ist sortenabhängig. Während Schopflavendel ab Mai seine Blüten öffnet und bis August, teilweise sogar bis September blüht, beginnt der Echte Lavendel frühestens Anfang Juni zu blühen. Kurze Zeit später beginnt auch der Speiklavendel (Lavandula latifolia) zu blühen. Mehr Informationen über die verschiedenen Sorten habe ich dir weiter unten zusammengefasst. Lavendel eine ausgezeichnete Insektenweide, sodass es zur Blütezeit an den Blütenähren nur so vor Schmetterlingen, Bienen und Hummeln wimmelt.

 

So pflanzt du Lavendel

Der Lavendel liebt einen warmen, sonnigen Standort mit lockerem und kalkhaltigem Boden. Staunässe kann er nicht leiden. Wenn dein Boden nicht durchlässig ist, kannst du beim Pflanzen eine Drainageschicht aus Kieselsteinen in das Pflanzloch geben und dem Boden Sand beimischen.

 

Am besten, du pflanzt den Lavendel neben andere Kräuter, die auch aus dem Mittelmeerraum stammen, etwa Salbei (Salvia), Thymian (Thymus), Bergbohnenkraut (Satureja montana) oder Katzenminze (Nepeta cataria). Deren Ansprüche an den Standort sind denen des Lavendels ähnlich - ganz im Gegensatz zu Rosen (Rosa). Deshalb ist es nicht unbedingt ratsam, Lavendel und Rosen direkt nebeneinander zu pflanzen. Möchtest du eine kleine Lavendelhecke anlegen, solltest du pro laufenden Meter etwa drei Pflanzen setzen.

Lavendel stammt aus dem Mittelmeerraum und wird unter anderem in der französischen Provence auf Feldern angebaut. (Foto: Jean Willemssens/Unsplash)

Lavendel stammt aus dem Mittelmeerraum und wird unter anderem in der französischen Provence auf Feldern angebaut. (Foto: Jean Willemssens/Unsplash)

 

So pflegst du deinen Lavendelstrauch

Wie bereits oben erwähnt, ist der richtige Standort entscheidend für ein prächtiges Wachstum deines Lavendels im Laufe der Zeit hat sich der Lavendel an die Standortbedingungen seiner mediterranen Heimat angepasst, sodass er sehr gut auf kargen Böden und mit wenig Wasser gedeiht. Durch seine lange Pfahlwurzel ist er in der Lage, Wasser und Nährstoffe aus tieferen Erdschichten nach oben zu ziehen. Er ist allerdings sehr empfindlich gegenüber Staunässe und neigt bei zu viel Feuchtigkeit zur Wurzelfäule. Im Beet muss Lavendel daher nur in langen Trockenperioden gegossen werden.

 

Eine große Rolle spielt aber auch der regelmäßige, sachgemäße Schnitt. Er ist entscheidend für die Gesundheit und Schönheit deines Lavendelstrauchs. Wie ebenfalls bereits weiter oben erwähnt, zählt Lavendel zu den Halbsträuchern. Das heißt, die einjährigen, grünen Triebe verholzen im Laufe der Jahre von unten her.

 

Für den Schnitt bedeutet dies, dass du einige Zentimeter des grünen Holzes aus dem Vorjahr stehen lässt und nur vorsichtig in den verholzten Teil schneidest. Alte, verkahlte Lavendelbüsche, die bereits mehrere Jahre nicht mehr geschnitten wurden, darfst du auf keinen Fall radikal einkürzen. Diese Lavendelpflanze würde aus dem altem Holz nur zurückhaltend oder gar nicht mehr austreiben. Regelmäßige Schnitte im späten Frühjahr, noch vor dem Austrieb, und im Sommer, kurz bevor die Blühzeit zu Ende ist (bis Ende Juli), sind deshalb wichtig, um das Verkahlen zu verhindern und die Pflanzen kompakt zu halten.

 

Im Detail heißt das, dass du deinen Lavendel schneiden solltest, wenn er im Frühjahr auszutreiben beginnt. Dann ist ein kräftiger Rückschnitt von bis zu zwei Dritteln des Laubes möglich, um die Pflanze zu verjüngen und um sie zu einem verzweigten Wachstum anzuregen. Beim Schneiden solltest du auf eine gleichmäßige runde Form der Pflanze achten. Ein leichter Sommerschnitt bis Anfang August von etwa einem Drittel der Blattmasse nach der Blüte regt die Pflanze zu einem erneuten Wachstumsschub an und fördert einen buschigen Wuchs. Ich schneide übrigens die vielen Lavendelsträucher in meinem Garten im Sommer versetzt, damit die Insekten immer noch etwas Nahrung finden. Einen Herbstschnitt empfehle ich dir nicht, da der Lavendel dann nicht mehr genügend Kraft für den Austrieb und den Winter hat.

 

So vermehrst du Lavendel

Grundsätzlich kannst du deinen Lavendel mittels Samen, Stecklingen und Absenkern vermehren. Am einfachsten und schnellsten ist die Stecklingsvermehrung. Wenn du im zeitigen Frühling und im Sommer deine Lavendelsträucher sowieso zurückschneidest, kannst du Stecklinge schneiden. Besonders geeignet sind nicht verzweigte Triebspitzen ohne Blüten, etwa zehn Zentimeter lang. Entferne die Blätter am unteren Drittel der Stecklinge und pflanze sie in ein Gemisch aus Anzuchterde und Sande. Sobald die Triebe Wurzeln gebildet haben, kannst du sie vereinzeln. In diesem Zustand halten die Pflänzchen dem Winter noch nicht stand, sodass du sie frostfrei überwintern musst und erst im Frühjahr auspflanzen kannst.

 

So erntest du Lavendel

Insbesondere die Blüten des Lavendels, doch auch die jungen Blatttriebe, kannst du in Küche, Haushalt und für Kosmetik verwenden. Was du alles aus Lavendel herstellen kannst, schreibe ich dir in Kürze in einem weiteren GrünGut-Blogbeitrag auf.

 

Für die Ernte von Lavendelblüten schneidest du deinen Lavendelstrauch wie oben beschrieben etwa Mitte Juli zurück und schneidest die Stiele etwa zehn Zentimeter unterhalb des Blütenansatzes ab. Anschließend kannst du kleine Sträußchen binden und sie an einem trockenen, luftigen Ort kopfüber trocknen lassen. Oder du verwendest die Blüten für umweltfreundliches, duftendes Konfetti.

 

Lavendel: Die bekanntesten Sorten und Arten

Am beliebtesten der heute bekannten 25 Lavendelarten ist der echte Lavendel (Lavandula angustifolia), den es in vielen verschiedenen Variationen gibt. Schon das Laub unterscheidet sich in Nuancen von Dunkelgrün bis hin zu fast silbrig weißen Tönen. Die Blütenfarben zeigen ein großes Spektrum von Blau- und Lilatönen, aber auch Rosa und Weiß. Manche Sorten wachsen bis zu 70 Zentimeter hoch, neuere Züchtungen können auch deutlich niedriger bleiben. Die Zwergformen des Lavendels mit einer Wuchshöhe von bis zu 35 Zentimeter bleiben eher schmal und kompakt und wachsen langsam. Sie sind gut als Kübelpflanzen sowie für Beeteinfassungen geeignet.

 

Nachfolgend habe ich dir einige der beliebtesten und bekanntesten Sorten des echten Lavendels (Lavandula angustifoliaaufgeführt:


'Arctic Snow'

  • niedriger Wuchs;
  • reinweiße Blüten mit aromatischem Duft;
  • geeignet für kleine, lockere Hecken oder Beeteinfassungen.

‘Blue Cushion’

  • Zwergform; kompakter Wuchs;
  • hellviolette Blüten;
  • große, haltbare Blütenähren;
  • gut für die Kultur im Topf oder im Steingarten geeignet.

'Blue River'

  • kompakter Wuchs;
  • blauviolette Blüten mit angenehmem Duft;
  • geeignet für kleine Hecken, Kultur im Topf oder Staudenbeete.

‘Dwarf Blue’

  • mittelhoch wachsend;
  • violette Blüten;
  • bewährte Sorte;
  • empfohlen als Beeteinfassung und Dufthecke.

‘Hidcote Blue’

  • langsam wachsend, kompakt, Wuchshöhe: 30 - 60 Zentimeter;
  • dunkelviolette Blüten;
  • bewährte Sorte aus England, stark duftend.

'Hidcote Pink‘

  • kräftig wachsende Sorte;
  • blassrosa Blüten;
  • heckenartige Einfassung in Bauerngärten, große Gruppe in Staudenrabatten oder im Steingarten.

'Melissa Lilac‘

  • sehr wüchsig, bis 70 Zentimeter hoch;
  • hell-violette Blüten;
  • gut geeignet als niedrige Dufthecke oder Beeteinfassung.

‘Munstead’:

  • kompakter Wuchs;
  • frühe, dunkelblaue Blüten; intensiver Duft;
  • sehr gut für Beeteinfassungen geeignet.

‘Nana Alba’

  • langsam wachsende Zwergform mit buschiger Struktur;
  • weiße Blüten, angenehmer Duft;
  • hübsch in Kombination mit anderen Stauden in Beet oder Kübel.

'Rosea'

  • kompakte Jungpflanzen, ältere Pflanzen haben einen horstig, aufgelockerten Wuchs;
  • zartrosa Blüten; intensiver Duft;

'Siesta'

  • kompakter, stabiler Wuchs;
  • besonders kräftige, dunkle Blüten;
  • für niedrige Hecken oder Beeteinfassungen geeignet.

'Silver Mist'

  • kompakter Wuchs, gut verzweigt;
  • himmelblaue Blüten;
  • weißliches Laub;
  • geeignet als niedrige Hecke.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.