Miniteich, Bachlauf & See: 7 Ideen für Wasser im Naturgarten

Wasser im Garten ist ein Muss, sowohl optisch als auch ökologisch. Es hat eine beruhigende Wirkung, erhöht die Luftfeuchtigkeit und wirkt sich dadurch positiv auf das Mikroklima aus. Ich habe dir sieben Ideen zusammengestellt, wie du deinen Garten mit Wasser gestalten kannst.

Um von der positiven Wirkung von Wasserelementen im Garten zu profitieren, reicht es schon, kleine Projekte zu realisieren. Das können zum Beispiel ein Miniteich im Holzfass, eine Wasserrinne oder ein Sprudelstein neben oder auf der Terrasse sein. Dann hat man das Wasserspiel und seine beruhigende oder belebende Wirkung immer in der Nähe, wenn man sich dort aufhält. Man kann zwar nicht darin untertauchen oder schwimmen, aber zumindest Hände und Füße abkühlen.

Ein Naturgarten, in dem das Wohl von Pflanzen und Tieren im Vordergrund steht, ohne Wasser gibt es nicht. Um eine größtmögliche Strukturvielfalt in einem abwechslungsreichen Garten zu schaffen, braucht es nicht nur ein Insektenhotel, sondern verschiedene andere Elemente, unter anderem Wasserstellen. Dort können Insekten und andere Lebewesen trinken, baden und wohnen. Im Folgenden habe ich dir sieben Ideen aufgelistet, wie du deinen Garten mit Wasser gestalten kannst:

1. Vogel- und Insektentränke

Zugegeben, um eine flache Vogeltränke oder eine Wasserstelle nur für Insekten anzulegen, braucht es nicht viel. Ich habe sie dennoch hier aufgeführt, um dir zu erklären, warum auch solch kleine Maßnahmen wichtig sind: Ein Vogelbad im Garten oder auf dem Balkon ist ein guter Ersatz für die immer seltener werdenden Wasserflächen, die Vögel zum Überleben benötigen. Gerade bei hohen Temperaturen müssen sie viel Flüssigkeit zu sich nehmen – doch dann sind Wasserquellen in der Natur oft versiegt.

Vogeltränken kannst du fertig kaufen oder ausrangierte Stücke verwenden, etwa eine flache Schüssel. Bepflanzt mit Wasserhyazinthe, Wassersalat und Krebsschere sieht deine Wasserschale toll aus. Um etwas tiefere Trink- und Badestellen für Vögel und Insekten tierfreundlich zu gestalten, ist es wichtig, diese mit flachen Steinen beziehungsweise Ausstiegshilfen zu versehen.

In einer flachen Vogeltränke können sich Vögel erfrischen und das Wasser trinken. (Foto: Mark Brennen/Unsplash)

2. Miniteich im Steintrog oder Fass

Wenn du in deinem Garten nicht die Möglichkeit hast, einen großen Naturteich oder ein Feuchtbiotop anzulegen, kannst du mit einem Miniteich dennoch einen Lebensraum für Insekten schaffen. Ein ausrangierter Mörtelkübel, ein größerer Steintrog oder ein halbiertes Holzfass werden zum Miniteich und finden auch auf dem Balkon oder der Terrasse ein Plätzchen.

Du kannst den Bottich oder das Fass beispielsweise mit verschiedenen Schwertlilien bepflanzen. Dein Miniteich darf nur nicht zur Falle für Tiere werden. Deshalb solltest du die Ränder mit Steinen ausbilden oder ein schräg gestelltes Brett als Herauskletterhilfe anbieten.

Ausrangierte Holzfässer lassen sich bepflanzen oder als Miniteiche umfunktionieren. (Foto: Tanya Tom/Unsplash)

3. Sprudelnder Quellstein und andere Wasserspiele

Ein im Boden eingelassenes Bassin mit Pumpe speist einen Quellstein und lässt ihn Wasser sprudeln. Dieses Prinzip ist bei allen künstlich angelegten, sich bewegenden Wasserelementen gleich (z.B. auch beim Bachlauf und einer Wasserrinne). Für einen geschlossenen Kreislauf braucht es ein Wasserreservoir, entweder einen offenen Teich oder ein unterirdischer Wassertank. Je höher und je weiter das Wasser transportiert werden muss, desto leistungsstärker muss die eingesetzte Pumpe sein. Für ein Wasserspiel in einem kleinen Teich genügt eine flache Pumpe.

Je nachdem wie schnell das Wasser sprudelt oder fließt, hat es eine beruhigende oder eine anregende Wirkung auf den Betrachter.

Je nachdem wie schnell das Wasser sprudelt oder fließt, hat es eine beruhigende oder eine anregende Wirkung auf den Betrachter. (Foto: Geraldine Dukes/Unsplash)

4. Bachlauf und Wasserfall

Wenn du Grundstück an einem Hang liegt, hast du Glück: Du kannst dort relativ einfach einen natürlich wirkenden Bachlauf anlegen, der in einen Teich mündet. Hast du ein steiles Gefälle, bietet sich vielleicht sogar ein Wasserfall an. Damit dein Wasserspiel wirkt, als ob es der Natur nachempfunden ist, solltest du bei der Gestaltung auf Naturmaterialien, vor allem Steine und Pflanzen, setzen. Höhenunterschiede lassen sich aber auch in ebenen Grundstücken modellieren und gegebenenfalls über Stützmauern abfangen.

Damit ein Wasserfall natürlich wirkt, sollte man bei der Gestaltung auf Naturmaterialien, vor allem Steine und Pflanzen, setzen. (Foto: Mahmud Ahsan/Unsplash)

5. Wasserrinne, Wasserbecken und Wasserschütte

Eine ähnliche Wirkung wie ein naturnaher Bachlauf hat eine Wasserrinne mit einem geringen Gefälle im Garten. Eingefasst mit Stahlelementen, Beton oder behauenen Steinen passt sie eher zum formalen Gartenstil. Die Wasserschütte ist im formalen Garten das Pendant zum Wasserfall.

Es ist reizvoll, wenn sich in den ruhigeren Wasserflächen der Himmel spiegelt oder der Wind kleine Wellenmuster auf die Oberfläche "malt". Auch ein geometrisch gemauertes Wasserbecken, zum Beispiel in einer rechteckigen oder quadratischen Form, passt eher zum formalen Gartenstil. Bei Platzmangel oder dem Wunsch, das Wasserbecken auf einer Terrasse zu integrieren, bietet sich der Bau von freistehenden Wasserbecken an, die mit einer Eingrenzung aus gemauerten Steinen, Holzpalisaden oder ähnlichen Materialien verkleidet sind. Gemauerte Wasserbecken sollten wegen der Dichtigkeit mit einer Folie ausgekleidet sein.

Allerdings haben Wasserelemente, die der Natur nachempfunden sind (z.B. pflanzenreicher Bachlauf und Teich), einen hören ökologischen Nutzen als formal gestaltete Elemente, weil zum Beispiel in den sumpfigen Randbereichen viele Insekten ideale Bedingungen für ihren Lebensraum vorfinden.

Die ruhige Oberfläche dieses Wasserbeckens spiegelt den Himmel wider und wird am Abend stimmungsvoll beleuchtet. (Foto: Ronan Furuta/Unsplash)

6. Zier- und Schwimmteich, Feuchtbiotop

Einen kleinen Teich kann man nicht mit einem Feuchtbiotop in freier Natur vergleichen. Es ist dennoch erstaunlich, welche Vielfalt an Pflanzen und Tieren auf kleinstem Raum am und im Wasser zu finden ist. Der Großteil der Libellen zum Beispiel bevorzugt stehende Gewässer. Hat man einen Teich oder ein kleines Feuchtbiotop im Garten, kann man noch viel mehr Insekten beobachten.

Für großzügige Naturteiche und rauschende Wasserfälle, die alle Blicke auf sich ziehen, braucht es viel Platz. Nicht zu unterschätzen sind auch die Kosten und der Pflegeaufwand für solch aufwändige Wasserprojekte. Ein Teich, auch wenn er mit Folie ausgelegt ist, muss eine ausreichende Größe haben und mindestens 80 Zentimeter tief sein. Je größer, desto besser ist die Qualität des Wassers und desto mehr Platz haben Tiere und Pflanzen (etwa auch, um im Winter in frostfreien Tiefen zu überwintern). Unterwasserpflanzen sorgen für ausreichend Sauerstoff.

Bei Teichen und Feuchtbiotopen spielen auch die Randbereiche eine wichtige Rolle als Lebensraum. Die Randgestaltung mit verschieden großen Steinen, Kies- und Sandbänken, Lehm sowie Sumpfpflanzen ist deshalb von elementarer Bedeutung. Wenn du ausreichend Platz hast, kannst du darüber nachdenken, eine Teichlandschaft anzulegen. Das bietet sich vor allem dann an, wenn das Gelände unterschiedliche Höhen aufweist. Dann kannst du verschieden große Teiche wassertechnisch miteinander verbinden. 

Ein eingewachsener Teich fügt sich sehr gut in die naturnahe Gestaltung eines Gartens ein. Die Wasserfläche und der Sumpfbereich bieten vielfältigen Lebensraum für Tiere. (Foto: Danny Kroon/Unsplash)

7. Regenwasser auffangen

Wer Wert auf einen nachhaltigen Garten legt, der kommt wohl nicht darum herum, Regenwasser aufzufangen und zum Gießen zu verwenden oder die Gartengewässer nachzufüllen. Mithilfe der Fallrohre von deinem Haus- oder Schuppendach kannst du das Regenwasser in eine Regentonne oder eine Zisterne leiten.

Was du zum Gießen noch wissen solltest, kannst du in dem Beitrag "Das 1x1 des richtigen Gießens im Garten für Faule" nachlesen.

Wer Wert auf einen nachhaltigen Garten legt, der kommt nicht darum herum, Regenwasser aufzufangen und zum Gießen zu verwenden. (Foto: Waldemar/Unsplash)