Die Fülle an Pflanzen im Gartencenter oder der Gärtnerei ist unglaublich. Mit Tricks wird versucht, die Kundinnen und Kunden zum Kauf zu verführen. Ich habe dir Tipps zusammengestellt, auf was du beim Kauf von Stauden, Gehölzen und anderem Grünzeugs achten solltest.
Markante Werbesprüche, eine ansprechende Präsentation und Gestaltungsvorschläge: Ich kenne die Tricks, habe selbst Marketingkommunikation studiert. Und doch kann auch ich oft nicht widerstehen. Damit der Kauf von Stauden, Gehölzen und anderem Grünzeugs nicht zum Fehlkauf wird, habe ich dir einige Tipps zusammengestellt:
1. Pflanzen passend zum Standort und Boden wählen
Damit sich Pflanzen optimal entwickeln, ist es wichtig, auf die Anforderungen zu achten: Gedeiht sie nur in saurem Boden? Braucht sie einen vollsonnigen Standort? Aufschluss geben zum einen die Pflanzschilder in den Töpfchen, zum anderen das Personal in der Staudengärtnerei. Gerade für Gartenneulinge ist es hilfreich, im wohnortnahen Fachbetrieb zu kaufen. Dort haben die Pflanzen in der Aufzucht ähnliche Bedingungen wie im eigenen Garten. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie dort gut anwachsen, ist hoch.
2. Zum richtigen Zeitpunkt kaufen
Auch wenn es verführerisch ist, zur Blütezeit zu kaufen: Die beste Pflanzzeit für Frühblüher ist der Herbst. Ab August blühende Stauden hingegen kommen am besten im Frühjahr in die Erde. Das Angebot an Pflanzen ist in vielen Baumärkten und Gartencentern das ganze Jahr über groß. Doch Vorsicht, wer im Hochsommer Pflanzen kauft und pflanzen will, muss viel Zeit in die Pflege investieren. Der Wasserbedarf ist enorm, die Anwachs-Bedingungen sind für die Pflanzen der pure Stress.
Deshalb kann ich nur raten, Stauden im Frühjahr oder Herbst zu kaufen. Gerade im Frühling werden sie in kleinen Töpfen angeboten und machen optisch wenig her. Von manchen ist außer ein kleiner Strunk vielleicht noch gar nichts zu sehen. Das macht nichts, Stauden ziehen sich im Winter in die Erde zurück und treiben dann neu aus. Im Frühling sind sie wesentlich günstiger als im Frühsommer, wenn sie blühend in großen Töpfen angeboten werden.
Wer in der Baumschule oder beim Züchter bestellt, kauft am besten im Herbst wurzelnackte Gehölze oder beispielsweise Rosen. Das ist wesentlich günstiger als mit Topfballen.
Beim Kauf von Stauden und Gehölzen gibt es einiges zu beachten. Ich habe dir Tipps zusammengestellt. (Foto: Greg Rosenke, Unsplash)
3. Auf Qualität und Gesundheit achten
Wenn du in einer Gärtnerei oder bei einem Pflanzenhändler etwas entdeckt hast, das dir sehr gut gefällt, solltest du es dir sehr gut ansehen, bevor du es mit nach Hause nimmst. Die Pflanze sollte weder Beschädigungen, etwa Risse an Rinden oder Wunden haben, noch durch Tiere oder Pilze befallen sein. Das Laub muss frisch aussehen und die Wurzeln gut ausgebildet sein. Um das zu überprüfen, kannst du den Topf vorsichtig abziehen. Sind es zu viele Wurzeln? Rollen sie sich am Topfboden? Dann besser die Finger davon lassen. Haben Pflanzen Rollwurzeln, stehen sie schon zu lange im Topf und werden vermutlich Probleme haben, sich im Garten einzuwurzeln. Stand oder steht die Topfpflanze zu nass oder ist sie trocken, senken sich die Blätter ein wenig oder hängen bei schweren Pflegefehlern völlig herunter.
Doch keine Sorge, eine Pflanze muss beim Kauf nicht perfekt aussehen. Einzelne abgeknickte Triebe oder vereinzelte welke Stellen sind kein Problem, solange die Pflanze selbst kräftig und gesund ist. Ein Blick auf Verzweigungen, Blattachseln und unter Blätter und Blüten verrät, ob die Pflanze an Schädlingsbefall oder Krankheiten leidet. Hat eine Pflanze fleckige und gekräuselte Blätter, Gespinste oder klebriger Belag? In diesem Fall sollte man die Finger von der Pflanze und auch von ihren Nachbarn lassen.
4. Besser schenken lassen statt kaufen
Anstatt teure Pflanzen im Handel zu kaufen, gibt es auch verschiedene Möglichkeiten, günstig oder sogar kostenlos an Gehölze, Stauden, Zwiebelpflanzen, Kräuter, Gemüsepflanzen und Co. zu kommen. Pflanzenflohmärkte oder -tauschbörsen gibt es mittlerweile in vielen Regionen Deutschlands. Anbieter sind in der Regel keine professionellen Händler, sondern bieten oft selbst vermehrte oder gesäte Pflanzen an. Viele Staudenarten müssen regelmäßig geteilt werden, damit sie vital und blühfreudig bleiben. Die abgetrennten Staudenteile wachsen weiter, wenn man sie ausgräbt und in einen Topf oder an einen anderen Standort verpflanzt.
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