Schnecken checken: Das kannst du gegen die Plage tun

Veröffentlicht am 20. April 2024 um 08:30
Für viele Gärtnerinnen und Gärtner sind Nacktschnecken vor allem eins: lästig. (Foto: Martin Brechtl/Unsplash)

Egal welchen Stein ich im Garten umdrehe, darunter sitzt gerade mindestens eine Nacktschnecke. Meistens sind es ganze Horden. Und die verstecken sich nicht nur, sie knabbern vor allem an Taglilien, Astern und all den anderen Stauden in meinem Garten. Aber nicht verzweifeln, ich habe einige bewährte Methoden gesammelt, die helfen können. 

 

Ein relativ milder Winter und viel Regen im Frühjahr: Das ist das ideale Wetter, damit sich Nacktschnecken, wohl der Schrecken aller Gärtnerinnen und Gärtner, wohl fühlen. Auch in meinem Garten gibt es zur Zeit vor allem an feuchten, schattigen Orten besonders viele von ihnen. Besonders in den Abendstunden gehen sie auf Futtersuche. Und dabei wächst noch gar kein Salat, vielleicht das Lieblingsmenü der Nacktschnecken, im Gemüsebeet. Fast immer sind Eier im Beet, aus denen dann neue Schnecken schlüpfen.

 

Wenn du, wie ich auch, auf Schneckenkorn und Gift verzichten willst, um gegen die schleimigen Tierchen vorzugehen, können dir hoffentlich meine folgenden Tipps helfen:

  • Igel, Spitzmäuse, Vögel, Kröten oder Blindschleichen sind die natürlichen Feinde der Nacktschnecken. Wenn du ihnen einen Lebensraum bietest, sorgen sie dafür, dass die Schnecken weniger werden. Eine Ausnahme bildet die Spanische Wegschnecke, die hierzulande kaum natürliche Fressfeinde hat. Sie sondern einen bitteren Schleim ab, an denen die Nützlinge ersticken würden.
  • Dennoch gilt: Je vielfältiger und naturnaher ihr Garten ist, umso weniger Schaden können Schnecken anrichten. Willst du Blumen, Stauden oder Gemüsepflanzen in deinen Beeten oder deinem Nutzgarten vor Schneckenfraß schützen, kannst du Versteckmöglichkeiten, zum Beispiel hohes Gras, in der Nähe beseitigen.
  • Du kannst auch schon beim Planen deiner Beete darauf achten, Pflanzen auszuwählen, die nicht auf dem Speiseplan von Nacktschnecken stehen, etwa intensiv riechende Kräuter (z.B. Rosmarin, Lavendel, Salbei, Thymian) oder giftige Pflanzen (z.B. Eisenhut, Fingerhut), Wolfsmilch, Akelei, Kornblumen, Pfingstrosen, Gräser, Farne, Hauswurz oder Fette Henne.
  • Wenn du einen größeren Garten mit Teich hast, kannst du überlegen, ob du Indische Laufenten hältst. Sie fressen liebend gerne Nacktschnecken. In manchen Orten kann man Laufenten auch für kurze Zeit mieten.
  • Je feinkrümeliger und glatter dein Gartenboden ist,  umso schwerer haben es die Nacktschnecken. Wenn du deine Pflanzen gießt, dann am besten nur im Wurzelbereich und am Morgen, damit das Wasser bis zum Eintritt der Dunkelheit an der Oberfläche verdunsten kann.
  • Aber auch eine feste Mulchschicht aus gut getrocknetem Grasschnitt, Sägespänen oder fein Gehäckseltem schränkt den Bewegungsdrang von Nacktschnecken ein.
  • Du kannst Pflanzen mit einem Ring aus Sägemehl oder Holzasche umgeben. Das hemmt die Schnecken in ihrem Fortkommen. Natürliche Hemmschwellen sind außerdem Schafswolle, Kalk, Rindenmulch oder Kaffesatz. Auch Schneckenzäune oder über Pflanzen gestülpte Plastikflaschen mit abgeschnittenem Boden schützen Pflanzen vor Schneckenfraß.
  • Um dich auf die nächste Gartensaison bestens zu rüsten, solltest du schon im Winter Winter den Garten nach Eigelegen absuchen und so viele wie möglich entfernen. 

 

Dieser Mangold ist gewachsen, ohne dass Schnecken ihn zuvor abgebissen haben. (Foto: Jonathan Kemper/Unsplash)

 

Wenn du in deinem Garten auch Gemüse anbaust, sind die folgenden Tipps hoffentlich hilfreich:

  • Lege deine Gemüsebeete nur in offenen, sonnigen Bereichen im Garten an. Ein Hochbeet erschwert Nacktschnecken den Zugang zum Gemüse.
  • Beginne mit dem Säen erst, wenn der Boden warm ist. Dann haben es die Nacktschnecken schwer an deine Sämlinge zu kommen und die Pflanzen entwickeln sich schneller und werden kräftiger.
  • Noch lieber als Salat und Gemüse mögen Nacktschnecken Gartenkresse, Gelbsenf, Tagetes oder Basilikum. Du kannst sie als Lockangebot ausbringen oder auf ungeliebtes Gemüse und Kräuter (z.B. Tomaten, Radieschen, Rettich, Kartoffeln, Spinate, Rote Bete, Sellerie, Schnittlauch, Zwiebeln, Endivien, Petersilie) setzen.
  • Wenn du deine jungen Pflänzchen gießt, dann bitte punktuell, statt die gesamte Fläche. Das spart Wasser und erschwert den Nacktschnecken das Fortkommen.
  • Deinen Komposthaufen solltest du in einiger Entfernung vom Gemüsebeet aufstellen.
  • Bretterwege im Gemüsegarten eignen sich zum Absammeln von Schnecken. Die Tiere verstecken sich tagsüber unter den Brettern. Du kannst sie einfach anheben.
  • Es hilft auch, abends einzelne Salatblätter unter einen nassen Sack im Garten zu lagern. Am nächsten Tag haben sich unter dem Sack viele Schnecken versammelt, die du entfernen kannst. Auch in Laubhaufen, unter Grasschnitt und zwischen Totholz, nämlich da, wo es feucht und dunkel ist, fühlen sich Nacktschnecken wohl.

 

Kurz erklärt: Nicht jede Schnecke ist eine Plage

Neben der gefürchteten Spanischen Wegschnecke gibt es auch nützliche Schneckenarten in unseren Gärten. Dazu zählt zum Beispiel der sogenannte Tigerschnegel. Dieser Nützling vertilgt vor allem verwesende Pflanzenteile und tote Tiere und ist so ein Gartenhelfer. Angeblich frisst er auch die Eier der Spanischen Wegschnecke und greift die Tiere sogar an. Nützlich sind beispielsweise auch Bänderschnecken und die geschützten Weinbergschnecken.

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