Urlaubstraum: Der Flair der Nord- und Ostsee im Garten

Veröffentlicht am 25. Februar 2024 um 10:00
Ich liebe das Meer, vor allem die Nordsee. Den Urlaubs-Flair kann man mit einfachen Mitteln in den eigenen Garten holen. (Foto: Bennett Tobias/Unsplash)

In meinem Garten darf eine maritime Ecke mit Urlaubs-Flair nicht fehlen. Strandkorb, Sandbeet, Palmen und Accessoires: Es gibt viele einfache Möglichkeiten, einen solchen Bereich zu gestalten. Ich habe dir hier die schönsten Ideen der maritimen Gestaltung zusammengefasst.

 

Habe ich dir schon erzählt, dass ich das Meer liebe? Am liebsten die raue Nordsee, wenn der Wind pfeift und ich mich dagegen stemmen muss, um nicht ins Wanken zu geraten und die Wellen mit Getöse ans Ufer rollen. Das weckt Kindheitserinnerungen an wochenlange Strandurlaube auf der Insel Föhr: Jeden Tag ein Eis, eine neue Sandburg mit Wassergraben und eingekuschelt im Strandkorb mit einem Buch. Das macht meinen Kopf frei und lässt mich entspannen. 

 

Im maritimen Garten werden vor allem Materialien und Farben verwendet, die am Meer anzutreffen sind: zurückhaltende Naturtöne, kombiniert mit Blau und Weiß und einigen wenigen roten Farbtupfern. Die raue Witterung, Salz, Wasser und Wind, hinterlassen Spuren. Materialien altern deutlich schneller und setzen Patina an. Deshalb passt zum Beispiel Treibholz gut in den maritimen Garten, genau wie Findlinge, die wie von unzähligen Wellenbewegungen glatt gewaschen scheinen.

 

Für ein entsprechend weitläufiges Strandbeet brauchst du in deinem Garten eine ausreichend große Ecke (mindestens 5 x 5 Meter) – je größer, desto besser – , die du mit Sand bedecken kannst. Je nachdem, ob du den Sand nur als Mulchschicht nutzt oder die Fläche tiefer auskofferst, und mit einem Sand-Erde-Gemisch bedeckst, gestaltet sich die Pflanzenauswahl. Dazu später mehr.

 

1. Sand, Kies & Holz: Diese Materialien eignen sich zur Modellierung für den Strandgarten

Wege durch Dühnen sind oft mit Holzpflöcken und gespannten Drähten abgesperrt. Sandige und maritime Landschaften kann man auch im eigenen Garten imitieren und so Küstenflair erzeugen. (Foto: Junel Mujar/Unsplash)

Wege durch Dühnen sind oft mit Holzpflöcken und gespannten Drähten abgesperrt. Sandige und maritime Landschaften kann man auch im eigenen Garten imitieren und so Küstenflair erzeugen. (Foto: Junel Mujar/Unsplash)

 

In einem maritimen Garten kommen vor allem Holz, Kies und Natursteine zum Einsatz. Einen Sitzplatz kannst du auf einer Kiesfläche oder als Holzdeck errichten, Wege aus Holzplanken, Kies oder hellen Trittsteinen. Bodenbeläge aus Holzplanken lassen eine schmale Terrasse oder einen geradlinigen Weg wie einen Bootssteg aussehen. Einen sandigen Weg in deinem Strandgarten kannst du mit naturbelassenen niedrigen Holzpflöcken (ca. 60 Zentimeter) und ggf. einem dazwischen hängenden, groben Seil markieren.

 

Die raue Witterung, Salz, Wasser und Wind, hinterlassen Spuren. Materialien altern deutlich schneller und setzen Patina an. Deshalb passt zum Beispiel Treibholz gut in den maritimen Garten, genau wie Findlinge, die wie von unzähligen Wellenbewegungen glatt gewaschen scheinen. Zu kleinen Gruppen zusammengelegt wirken sie natürlich.

 

Inspiration:

 

Wenn du einen Hang abfangen willst, könntest du eine Mauer aus Findlingen errichten, ähnlich den Friesenwällen, wie sie an der Nordsee typisch ist. Wasser darf in einem Küstengarten selbstverständlich nicht fehlen. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Ein naturnaher Teich eignet sich ebenso für einen maritimen Garten wie eine mit Wasser gefüllte Zinkwanne.

 

Auch Formensprache kann maritim wirken. Wie wäre es beispielsweise mit einem Sichtschutzzaun oder einer Formschnitthecke mit einem wellenförmigen Abschluss? Auch die Formen von Beeten, Terrassen und Wegen können sanft gerundet sein und so die Bewegungen des Meeres imitieren. Die Kinderspielfläche oder ein Spielgerät könnten die Form eines Bootes nachahmen.

 

 

2. Es raschelt, grünt und blüht: Die Pflanzen-Auswahl für den Strandgarten

Direkt an der Küste wachsen nicht nicht Strandhafer und Gräser. Wer einen Strandgarten zu Hause imitiert, hat eine große Auswahl an Pflanzen und Gräsern, die er verwenden kann und die mit der Trockenheit zurecht kommen. (Foto: Palle Knudsen/Unsplash)

Direkt an der Küste wachsen nicht nicht Strandhafer und Gräser. Wer einen Strandgarten zu Hause imitiert, hat eine große Auswahl an Pflanzen und Gräsern, die er verwenden kann und die mit der Trockenheit zurecht kommen. (Foto: Palle Knudsen/Unsplash)

 

Gräser und Stauden geben dem Arrangement im Strandbeet den letzten Schliff. Wenn du nicht in der Nähe der Küste wohnst, aber klassische Küstenpflanzen im Garten pflanzen willst, musst du den Boden entsprechend vorbereiten. Die meisten Pflanzen, die an der Nordsee und in der Nähe der Ostsee heimisch sind, sind an hohe Niederschläge sowie relativ milde Sommer und Winter gewöhnt. Sie sind zudem an die teils widrigen Gegebenheiten wie starker Wind, hoher Salzgehalt der Luft und sandige Böden bestens angepasst.

 

Sie lieben einen trockenen und gut wasserdurchlässigen Boden. Wenn der bei dir nicht vorhanden ist, musst du der Gartenerde vor dem Pflanzen Schotter und Sand beimischen. So wird der Boden lockerer und Wasser kann gut ablaufen. Vor allem niedrige Stauden und Ziergräser, wie man sie von den Dünen kennt, prägen das Bild eines Küstengartens.

 

Den gewöhnlichen europäischem Strandhafer (Ammophila arenaria) holt man sich besser nicht in den Garten, er wuchert sehr stark. Empfehlenswerte Alternativen an Gräsern sind beispielsweise der amerikanische Strandhafer (Ammophila breviligulata) oder der Amethyst-Schwingel (Festuca amethystina). Das Magellan-Gras/Blaugras (Agropyron magellanicum/Elymus magellanicus) kommt zwar aus Südamerikas, erinnert aber optisch an Strandhafer, wie er in Dünenlandschaften vorkommt.

 

Möchtest du deinen Strandgarten um Blumen ergänzen, eignen sich zum Beispiel der weiß blühende Küsten-Meerkohl (Crambe maritima) und der Blaue Strandflieder (Limonium latifolium). Sie sind typische Küstenpflanzen und verstärken den maritimen Charakter des Gartens. Für ein authentisches Strandflair eignen sich auch die Grasnelke (Armeria maritima), die Austernpflanze (Mertensia maritima), Statice (Goniolimon tataricum) sowie die Sand-Nelke (Dianthus arenarius).

 

Größere Pflanzen, wie zum Beispiel Sträucher setzen weitere Akzente oder rahmen den Strandgarten ein. Typische Küstenpflanzen sind zum Beispiel Sanddorn oder Heckenrosen. Auch Bambus passt durch seinen grasähnlichen Wuchs sehr gut.

 

Beispiele für Sträucher, Stauden und Gräser:

Bambus. (Foto: Jessica Weiller/Unsplash)
  • Amerikanische Strandhafer (Ammophila breviligulata)
  • Amethyst-Schwingel (Festuca amethystina)
  • Austernpflanze (Mertensia maritima)
  • Bambus-Arten
  • Bart-Iris (Iris barbata-elatior)
  • Blauer Strandflieder (Limonium latifolium)

 

Heckenrose (Rosa canina). (Foto: Daniel Pintelei/Unsplash)
  • Blaustrahlhafer (Helictotrichon sempervirens 'Saphirstrudel')
  • Chinaschilf (Miscanthus sinensis 'Gnom')
  • Edeldisteln (z.B. Eryngium variifolium, Eryngium Bourgatii)
  • Grasnelke (Armeria maritima 'Alba')
  • Heckenrose (Rosa canina)
  • Heiligenkraut (Santolina)

 

Sanddorn (Hippophae rhamnoides). (Foto: Anna/Unsplash)
  • Küsten-Meerkohl (Crambe maritima)
  • Magellan-Gras/Blaugras (Agropyron magellanicum/Elymus magellanicus)
  • Perlkörbchen (Anaphalis)
  • Sanddorn (Hippophae rhamnoides)
  • Sand-Nelke (Dianthus arenarius)
  • Sand-Thymian (Thymus serpyllum)
  • Statice (Goniolimon tataricum)
  • Wollziest (Stachys byzanthina)

 

3. Strandkorb, Adirondack-Chair & Liegestuhl: Sitzgelegenheiten für den Strandgarten

Der Strandkorb ist zweifelsohne das Symbol für den Nordseeurlaub. Auch für den eigenen Garten gibt es viele Modelle, die Privatsphären und Windschutz bieten. (Foto: John Tuesday/Unsplash)

 

Dominierend im Strandbeet sind die Sitzgelegenheiten. Sie bestimmen maßgeblich, ob du dich an die deutsche Küste, nach Florida oder vielleicht Skandinavien versetzt fühlst. Zweifelsohne ist der Strandkorb Symbol für einen Urlaub an der deutschen Nordseeküste oder an der Ostsee. Er bereichert jeden Garten oder Balkon als bequeme Sitzgelegenheit. Zudem schützt er vor neugierigen Blicken, Sonne und Wind.

 

In meinem Garten gibt es eine kleine Ecke mit zwei weißen Adirondack-Chairs mit Blick auf ein Wasserbecken und verschiedene Ziergräser. Der Adirondack-Sessel ist eine Mischung aus Stuhl und Liege, stammt eigentlich aus den USA, wird aber seit vielen Jahrzehnten auch bei uns in Seebädern oder auf Hotelterrassen verwendet. Kennzeichnend sind dabei die nach hinten abfallende Sitzfläche mit tiefer Sitzposition, eine meist gerade, rückwärts geneigte Rückenlehne und die breiten Armlehnen, die ausreichend Platz für das Abstellen von Getränken bieten.

 

Inspiration:

 

Ein oder mehrere klappbare Liegestühle haben den Vorteil, dass sie nicht an einem festen Platz stehen bleiben müssen. Man kann sie problemlos nach der Sonne ausrichten oder bei Nichtgebrauch einfach und schnell wegräumen. Ein Beistelltisch aus Treibholz oder Altholz ist eine praktische Ablagefläche für Getränke, Sonnenbrille und Buch. Kennzeichnend für die deutsche Küstenregion sind zudem weiß lackierte Sitzbänke aus Holz, wie sie zum Beispiel auf Deichen stehen.

 

Wer seinen gesamten Garten im maritimen Stil gestalten möchte, kann für den Sitzplatz schlichte Holzmöbel wählen. Sind diese bereits etwas verwittert und haben eine silberfarbene Patina angesetzt, ist dies sogar noch ein weiteres Gestaltungsmerkmal. Durch die vielen Niederschläge und die salzhaltige Luft in Küstennähe altern Naturmaterialien im Freien schneller. Besonders praktisch und bequem sind Sitzpolster, die man direkt auf den Boden legen kann. Sie gibt es in vielen Farben, unter anderem auch im stilechten Dessin in Streifenmuster in Dunkelblau und Weiß. Ein Sonnenschirm in Marineblau sorgt dafür, dass man auch den Sommer im Garten ohne Sonnenbrand und schlechtes Gewissen genießen kann.

 

4. Pool, Gartenhaus & maritime Deko: Diese Elemente verleihen dem Garten ein maritimes Flair

Wer träumt nicht von einem Häuschen am Meer? Mit ein bisschen Fantasie kann man sich ein STrandhaus in den eigenen Garten holen. (Foto: Randi Wilson/Unsplash)

Wer träumt nicht von einem Häuschen am Meer? Mit ein bisschen Fantasie kann man sich ein STrandhaus in den eigenen Garten holen. (Foto: Randi Wilson/Unsplash)

 

Im maritimen Garten werden vor allem Materialien und Farben verwendet, die am Meer anzutreffen sind: zurückhaltende Naturtöne, kombiniert mit Blau und Weiß und einigen wenigen roten Farbtupfern. Geht es um die weiteren Elemente im Küstengarten, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ein Pool, ein Wasserbecken oder ein Teich, ein Gartenhaus im Strand-Look und der obligatorische Rettungsring machen den Strandgarten perfekt. 

 

Auch Deko aus Treibholz, Muscheln, blaue Windlichter, Fische und vielleicht ein Boot oder eine ausrangierte Boje ergänzen die Deko. Auch Jute- und Hanfseile, zum Beispiel in Kombination mit einem dekorativen Anker oder Leuchtturm passen gut zu diesem Gartenstil.

 

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