Mein Projekt: Vom Schmuddeleck zum Beet: So geht's voran

Veröffentlicht am 29. Juni 2024 um 07:30
In meinem Garten steht in einer Ecke ein alter Apfelbaum. Die Früchte schmecken ziemlich sauer und eignen sich nicht zum Rohverzehr. Aber darunter sitzt es sich herrlich im Schatten, deshalb darf er stehen bleiben. (Foto: Gabriel/Unsplash)

Im Frühjahr habe ich eine Schmuddelecke in meinem Garten umgestaltet. In diesem Beitrag zeige ich dir den Fortschritt. Der knorrige Apfelbaum darf selbstverständlich stehen bleiben, und wird so unterpflanzt, dass ein lauschiger, natürlicher Schattengarten entsteht, der sowohl den Wildtieren als vielfältiger Lebensraum dient, als auch zum Spielen und Entspannen einlädt. 

 

Dezember: Bestandsaufnahme im Schmuddeleck

Seit wir in unser Haus eingezogen sind, haben wir nach und nach den Garten gestaltet. Die Vorbesitzer hatten dort nichts gemacht, wirklich gar nichts. Die Baugrube war noch nicht mal verfüllt, obwohl das Haus schon sechs Jahre stand. Und drumherum hat sich die Natur breitgemacht: Brombeergestrüpp, ein wilder Nussbaum direkt an der Hauswand, ein paar wilde Schlüsselblumen und vieles andere mehr. Dazwischen hat sich allerlei Bauschutt und Müll angesammelt. Den haben wir schon vor einiger Zeit weggeräumt.

 

Schatz des Bereichs ist ein knorriger Apfelbaum. Die Früchte sind ziemlich sauer und nicht zum Rohverzehr geeignet. Aber die Blüten im Frühjahr sind herrlich. Der Baum schützt vor neugierigen Blicken der Nachbarn und spendet Schatten. Drumherum, entlang der Grundstücksgrenze, wachsen wilde Sträucher – ein Paradies für Vögel, Insekten und kleine Nagetiere. Im vergangenen Frühjahr haben wir am Rand der Schmuddelecke ein Kinderspielhaus aufgestellt, mehr ist nicht passiert. Aber auch das Häuschen ist relativ schwer zu erreichen, wenn Gras und Gestrüpp dort wuchern.

 

So sah mein Schmuddeleck unter dem alten Apfelbaum Anfang Februar aus. Einige der wilden Sträucher entlang der Grundstücksgrenze vor dem (hässlichen) Nachbarszaun habe ich bereits geschnitten. Als nächstes will ich aufräumen und den Boden vorbereiten. (Fo

So sah mein Schmuddeleck unter dem alten Apfelbaum Anfang Februar aus. Einige der wilden Sträucher entlang der Grundstücksgrenze vor dem (hässlichen) Nachbarszaun habe ich bereits geschnitten. Als nächstes will ich aufräumen und den Boden vorbereiten. (Foto: Dorothea Fischer)

 

Januar: Schattenbeet unter dem Apfelbaum planen

Ich habe die Wintermonate für eine Neuplanung genutzt. Anders als beim Gemüsegarten, dem sonnigen Staudenbeet oder dem Vorgarten, fiel mir das nicht leicht: Das Gartenstück ist etwa 7 Meter lang und an der breitesten Stelle 4 Meter. Ich wünsche mir dort eine Sitzbank und Sichtschutz zu den Nachbarn. Andere Familienmitglieder wollen unbedingt Walderdbeeren naschen können und brauchen Platz zum Spielen. Die wichtigsten Fragen, die es zu beantworten gilt: Wie wollen wir den Gartenbereich nutzen? Welche Pflanzen eignen sich für den schattigen Bereich und sind gleichzeitig robust genug, um Kinderspiele auszuhalten, aber nicht giftig? Und wie kann ich den Wildtieren, die in diesem Bereich leben, möglichst viel Gutes tun?

 

Der grobe Pflanzplan steht mittlerweile – siehe unten. Dominierendes Gehölz soll ein relativ niedrig bleibender Rhododendron werden. Dazu gesellen sich weitere schattenverträgliche Stauden, Farne und Sträucher, dazwischen Zwiebelpflanzen, die im Frühling für Farbtupfer sorgen. Die beiden Wege und den Untergrund für die Sitzbank will ich mit Hackschnitzeln gestalten.

 

Vorläufiger Pflanzplan für den schattigen Bereich unter meinem knorrigen Apfelbaum (Anzahl der Pflanzen und Maßstab stimmen nicht überein). Gewünscht sind Sichtschutz zu den Grenzen, Lebensraum für Wildtiere, eine Sitzbank und Pfade. (Foto: Dorothea Fisch

Vorläufiger Pflanzplan für den schattigen Bereich unter meinem knorrigen Apfelbaum (Anzahl der Pflanzen und Maßstab stimmen nicht überein). Gewünscht sind Sichtschutz zu den Grenzen, Lebensraum für Wildtiere, eine Sitzbank und Pfade. (Foto: Dorothea Fischer)

 

Februar: Vorbereitungen zur Umgestaltung des Schmuddelecks

Jetzt, Anfang Februar, hat es mir in den Fingern gekribbelt. Ich will endlich loslegen. An den ersten trockenen, sonnigen Tagen des Jahres habe ich damit begonnen, die wilden Sträucher zu schneiden. Einen Großteil habe ich bodennah abgeschnitten. Deren Wurzeln will ich in den nächsten Tagen auch noch ausgraben. Dort will ich neue, teils immergrüne Sträucher pflanzen, um den Blick auf den Gitter-/Kunststoffzaun der Nachbarn zu verdecken. Bis die groß genug gewachsen sind, dürfen einige der wilden Sträucher stehen bleiben.

 

Mein Mann hat damit begonnen, den Apfelbaum in Form zu schneiden. Ein Teil der Äste wird zwischen dem Kinderspielhaus und der Grundstücksgrenze gelagert und darf dort verrotten. Allerdings ist so viel Material zusammengekommen, dass wir den Rest häckseln und damit die Wege mulchen werden. Wenn die Äste weggeschafft sind, werden wir den Boden vorbereiten und die Wege anlegen. Kommen wir gut voran, kann ich hoffentlich im März pflanzen. Darauf freue ich mich – wie könnte es anders sein – am meisten :-).

Eine Bank im Schatten mit Blick über den Garten, was will man mehr? Und manchmal reichen die Nachbarn sogar ein Glas Rotwein über den Zaun — meistens dann, wenn sie Mitleid haben, weil ich immer noch im Farten herumwerkele. Dabei liebe ich das dich ganz besonders! (Foto: Dorothea Fischer)

 

März: Buntsandsteine und Pflanzen

Jetzt war das Wetter doch nochmal schlechter als gedacht. Der Bereich um den Apfelbaum war ziemlich matschig, dort weiterzuarbeiten hat lange keinen Sinn gemacht. Ich habe nach einer natürlichen pflegeleichten und kostengünstigen Variante gesucht, die Wege von den bepflanzten Bereichen abzutrennen. Beton-, Verbund- oder Kunststoffeinfassungen kamen aus ökologischen Gründen nicht in Frage. Auf einem Kleinanzeigen-Portal bin ich auf ein Angebot kostenlos abzugebender Natursteine gestoßen. Und prompt musste mein Mann an einem Freitagnachmittag die wenigen Kilometer fahren, um die Steine abzuholen. Die Menge ist perfekt, um kleine Trockenmauern an dem leicht abschüssigen Stück aufzuschichten.

 

Gemeinsam haben wir Giersch, Löwenzahn, Gras und was sonst noch dort gewachsen ist, rausgerissen, alte Wurzeln entfernt und die Pflanzbereiche vorbereitet. Die Wegeinfassungen und Mini-Mauern habe ich angelegt. Als nächstes werde ich mich mit einem Besuch in der Staudengärtnerei "belohnen" und einen Großteil der Pflanzen für das Schattenbeet kaufen. Der Storchschnabel breitet sich in meinem Vorgarten so gut aus, dass die Ableger an das andere Ende des Grundstücks umziehen können.

Jetzt, im Juni, sind die meisten der gepflanzten Stauden im "Schmuddeleck" bereits angewachsen. Seinen ursprünglichen Namen verdient der Bereich längst nicht mehr. (Foto: Dorothea Fischer)

 

Juni: Stauden an die Trockenheit gewöhnen 

Mittlerweile sind die im Frühling gepflanzten Stauden gut angewachsen. Ein paar mehr aus meinen anderen Beeten durften ebenfalls umziehen. Anfangs habe ich einige Male Gewässern, mittlerweile gieße ich nur, wenn es mehrere Tage andauernd sehr heiß ist. So gewöhne ich die Pflanzen an den trockenen Schatten.

 

Die umgebenden wilden Sträucher brauchen schon wieder einen Rückschritt, damit die Stauden wieder Licht und Scfatten bekommen. Ich bin gespannt, wie der Bereich im nächsten Frühjahr aussieht, wenn er eingewachsen ist.

 

Ein Video, das den gesamten Bereich zeigt, gibt es übrigens auf dem Instagram-Profil von Gruengut.online.

 

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.