Spätestens nach den Eisheiligen Mitte Mai ist es Zeit, Sommerblumen auf dem Balkon oder der Terrasse zu pflanzen. Im Handel gibt es eine riesige Auswahl an prächtig und bunt blühenden Balkonblumen. Doch leider sind viele von für Bienen & Co. wertlos. Was du stattdessen für einen blühenden Balkon verwenden kannst und dass du vielleicht gar nicht bis Mitte Mai warten musst, kannst du in diesem Beitrag nachlesen.
Geranien sind hierzulande das Symbol für einen blühenden Sommer. Sie sind unkompliziert in der Pflege und bilden ständig neue Blüten. Sie gibt es in vielen Farben und Sorten. Doch auch wenn sie uns erfreuen: Für Insekten haben sie meistens nichts zu bieten. Gefüllte Blüten bilden, so wie viele andere beliebte Balkonpflanzen auch, weder Pollen noch Nektar weil sie keine Staubblätter haben. Neben Geranien haben oft auch Petunien, Begonien, Dahlien oder Rosen gefüllte Blüten. Und auch Fuchsien sind nicht die besten Pollen- und Nektarquellen für Bienen.
Insekten sind unverzichtbar für die Befruchtung vieler Pflanzen. Hast du zum Beispiel einen Pfirsichbaum im Topf auf deiner Terrasse stehen und der trägt keine Früchte, solltest du dort mal das Nahrungsangebot für Bienen ergänzen. Vielleicht klappt es dann mit dem schmackhaften Obst.
Kein Sommer ohne Geranien & Co.?
Wenn du auf Geranien, Petunien, Begonien oder Dahlien nicht verzichten willst, aber einen insektenfreundlichen Balkon gestalten möchtest, kannst du...
- ... Geranien & Co. mit ungefüllten Blüten kaufen. Viel Futter finden Insekten dort zwar auch nicht, aber zumindest ein bisschen Pollen. Alte Rosenarten gelten als sehr bienenfreundlich.
- ... die für dich unverzichtbaren Sommerblüher mit bienenfreundlichen Pflanzen und solchen, die auch anderen Insekten Nahrung bieten, kombinieren.
Was kannst du tun, um Insekten auf deinen Balkon zu locken?
Für den Balkon eignen sich nicht nur sommerblühende Einjährige.
- Du kannst Wildblumen auf deinem Balkon oder deiner Terrasse pflanzen.
- Auch die Blüten von Küchenkräutern, etwa Thymian, Lavendel, Bohnenkraut, Salbei, Oregano, Zitronenmelisse, Basilikum oder Minze sind wertvolle Pollen- und Nektarspender.
- Kaufe keine Pflanzen mit gefüllten Blüten.
- Blaue, violette und weiße Blüten mögen Bienen besonders gerne.
- Denk daran, dass du Insekten auch Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten nahe deinem Balkon oder deiner Terrasse anbietest.
- Bevor du saisonale Pflanzen für deinen Balkon oder deine Terrasse auswählst, informiere dich über deren Ansprüche an den Standort. Mein Küchenbalkon zum Beispiel bekommt nur am frühen Morgen ein paar Sonnenstrahlen ab. Es macht keinen Sinn, dort sonnenhungrige Pflanzen aufzustellen. Sie würden nur verkümmern. Auch wenn du nur selten zu Hause bist, solltest du dir keine Pflanzen zulegen, die viel Wasser benötigen.
Pflanzen im Porträt: Bienenfreundliche Pflanzen für Balkon und Terrasse:
- Balkon-Erdbeere (Fragaria)
- Basilikum (Ocimum basilicum)
- Bohnenkraut (Satureja)
- Borretsch (Borago officinalis)
- Goldlack (giftig; Erysimum cheiri)
- Kapuzinerkresse (Tropaeolum)
- Katzenminze (Nepeta cataria)
- Klee (Trifolium pratense)
- Lavendel (Lavandula)
- Löwenmäulchen (Antirrhinum)
- Männertreu (Lobelia erinus)
- Malve (Malva)
- Minze, versch. Sorten (Mentha)
- Oregano (Origanum vulgare)
- Ringelblume (Calendula officinalis)
- Salbei (Salvia)
- Sonnenblume (Helianthus annuus)
- Storchschnabel (Geranium)
- Tagetes, ungefüllt (Tagetes patula)
- Thymian (Thymus)
- Verbene (Verbena)
- Wandelröschen (Lantana camara)
- Winterheide (Erica carnea)
- Zitronenmelisse (Melissa officinalis)
Was du sonst noch berücksichtigen solltest:
- Weit gereiste Pflanzen vermeiden: Blühpflanzen, die als bienen- und insektenfreundlich gelten, sind oft mit schädlichen Pestiziden belastet. Nicht selten kommen sie aus Afrika oder Mittelamerika, wo sie mit Mitteln behandelt werden, die bei uns längst verboten sind. Das schadet letztlich den Insekten auf deinem Balkon oder deiner Terrasse.
- Saatgut und Jungpflanzen aus biologischem Anbau oder von vertrauenswürdigen Herstellern verwenden.
- Auf synthetischen Dünger verzichten.
- Schädlinge, wenn nötig, mit natürlichen Mitteln bekämpfen. Zwiebelschalen-Knoblauch-Brühe hilft gegen Blattläuse. Nützlinge wie Vögel, Marienkäfer oder Tigerschnegel fressen Schädlinge. Es lohnt sich also, Nützlingen ein Zuhause zu bieten.
- Verwende torffreie Erde: Torf ist zwar gut für das Pflanzenwachstum, allerdings werden für dessen Gewinnung Moore und damit wichtige Lebensräume zerstört. Um das Klima zu schützen, solltest du ausschließlich Erden ohne Torf verwenden. Am nachhaltigsten ist es sowieso, Kompost aus dem eigenen Garten zu verwenden.
- Auf Pflanzgefäße aus Plastik verzichten. Ton ist eine gute Alternative.
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