In Einzelstellung oder als Gruppe: So schön sind Ziergräser

Veröffentlicht am 29. September 2024 um 10:00
Ziergräser spielen in der Gartengestaltung eine wichtige Rolle. (Foto: Dorothea Fischer)

Ziergräser spielen in der Gartengestaltung eine wichtige Rolle. Es gibt sie in vielen verschiedenen Arten in allen Größen, Farben und Formen. Besonders im Spätsommer und Herbst laufen sie zur Hochform auf, aber auch im Winter bereichern sie als Strukturgeber den Garten. Das sind die schönsten Ziergräser.

 

Aus der Gartengestaltung sind Gräser nicht wegzudenken. Sie sind vielfältig einsetzbar und zeigen sich je nach Art und Sorte von straff aufrecht über elegant überhängend bis bodendeckend. Neben ihrem Wuchs und ihrer Bewegung bringen sie auch Farbe in den Garten. Viele Ziergräser sind im Sommer grün oder panaschiert, färben sich im Herbst Rot oder Braun. Die meisten Blütenstände sind lange haltbar und schmücken Beete und Töpfe bis weit in den Winter hinein.

 

Gräser sind variantenreich und pflegeleicht

Hohe Arten und Sorten lassen sich sehr gut bei der Gestaltung des Staudenbeetes verwenden, aus einem Präriegarten lassen sie sich nicht wegdenken. Dort sind sie Strukturgeber und sorgen gleichzeitig für Leichtigkeit. Größere Arten, etwa Chinaschilf und Rutenhirse, können als Solisten besondere Hingucker sein. Niedrigere Arten, etwa Schaf-Schwingel, kommen im Vordergrund und im Steingarten gut zur Geltung. Beachten sollte man, dass viele Arten einen sonnigen Standort benötigen und keine Staunässe vertragen. 

 

Besonders winterharten sind Bärenfellgras (Festuca gautieri), Gartenbambus (z.B. Fargesia murielae), Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides), Pfeifengras (Molinia arundinacea), Reitgras (Calamagrostis x acutiflora), Rutenhirse (Panicum virgatum), Seggen (z. B. Carex montana, Carex morrowii) und Zebragras (Miscanthus sinensis Zebrinus). Und ja, auch der Gartenbambus gehört zu den Ziergräsern. Auf ihn werde ich aber in einem separaten Beitrag eingehen.

 

Die beste Pflanzzeit für Ziergräser ist im Frühling. Gepflanzt im Herbst, ist ihnen in der Anwachszeit oft zu kalt. Sommergrüne Arten werden im Frühling eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten. Das im Herbst vertrocknende Laub schützt die Gräser vor Frost. Zu groß gewachsene Pflanzen kann man im Spätfrühjahr ausgraben und den Wurzelballen teilen.

 

Gräser von A wie Atlas-Schwingel bis Z wie Zebragras

 

Atlas-Schwingel wird in trockenen Beeten eingesetzt, etwa in Kombination mit Fetthenne. Die Halme hängen bogig über. Atlas-Schwingel sollte man nicht zurückschneiden. Es genügt, den Schopf im Frühling mit behandschuhten Händen zu durchkämmen und dabei alt

Atlas-Schwingel

wird in trockenen Beeten eingesetzt, etwa in Kombination mit Fetthenne. Die Halme hängen bogig über. Atlas-Schwingel sollte man nicht zurückschneiden. Es genügt, den Schopf im Frühling mit behandschuhten Händen zu durchkämmen und dabei alte Halme rauszuziehen.

 

  • botanischer Name: Festuca mairei

  • Höhe: 60 - 120 cm
  • Breite: 80 - 100 cm
  • Blüte: Juli bis August
  • aufrechte Stängel, horstig, dicht, bogig überhängend

Bärenfellgras

Das immergrüne Gras kommt ursprünglich auf Schotterflächen in Frankreich und Spanien vor – daher auch der Name Pyrenäen-Schwingel. Der Name des Grases ist Programm: Mit der Zeit entsteht ein pelzartig, fein texturierter Gräserteppich, der an ein grünes Bärenfell erinnert.

 

  • botanischer Name: Festuca gautieri

  • Höhe: 10 - 20 cm
  • Breite: 30 - 40 cm
  • Blüte: Juni bis August
  • kompakt, polsterbildend, horstbildend, dicht

Berg-Segge

Diese, in unseren Gefilden heimische Segge bildet Blatthorste. Im Frühling zeigt die Berg-Segge ihre hellen Blütenschöpfe, im Herbst färben sich die Blätter gelb-orange. Sie gilt als sehr langlebig.

 

  • botanischer Name: Carex montana

  • Höhe: ca. 25 cm
  • Breite: bis 25 cm
  • Blüte: März bis Mai
  • halbrund, schopfähnlich mit dichten Horsten

Blaustrahlhafer

Ursprünglich stammt der Blaustrahlhafer aus dem Südwesten der Alpen, fühlt sich aber als Solitärpflanze in Steppen- oder mediterranen Gärten, etwa in Kombination mit Lavendel, wohl. Er passt auch gut zu Sedum-Arten oder Strandflieder. Hauptsache, der Standort ist sonnig und der Boden ist durchlässig.

 

  • botanischer Name: Helictotrichon sempervirens

  • Höhe: bis 120 cm

  • Breite: 40 - 60 cm
  • Blüte: Juli bis August
  • breit bogig überhängend, horstig, nicht wuchernd

Chinaschilf

Das Chinaschilf wächst schnell und buschig-dicht. Als Solitärstaude sorgt es für Struktur im Gartenbeet, ist aber auch ein idealer Sichtschutz und sogar als Hecke einsetzbar. Die filigranen, überhängenden Halme färben sich im Herbst in einen dekorativen Bronzeton.

 

  • botanischer Name: Miscanthus sinensis 'Gracillimus'

  • Höhe: 130 - 150 cm
  • Breite: bis 130 cm
  • Blüte: September bis Oktober
  • schnell wachsend, buschig, überhängend

Federgras

Das zarte Federgras hat feines Laub. Es ist eher kurzlebig, versamt sich aber reichlich. Am besten gedeiht es auf durchlässigen, sandigen Böden. Gute Partner sind zum Beispiel die rote Witwenblume und Stauden mit Steppencharakter.

 

  • botanischer Name: Stipa tenuissima

  • Höhe:  30 - 50 cm
  • Breite: 10 - 20 cm
  • Blüte: Juli bis August
  • Selbstaussaat, anpassungsfreudig in sandigem und trockenem Boden

Goldrand-Segge

Die immergrüne Goldrand-Segge ist eine auffällige Staude, die durch ihr Laub Akzente setzt. Das ganze Jahr über bezaubern die schlanken, dunkelgrünen Blätter mit dem gelb-weißen Rand.

 

  • botanischer Name: Carex morrowii

  • Höhe: 30 - 40 cm
  • Breite: bis 40 cm
  • Blüte: März bis Mai
  • überhängend, anspruchslos

Herz-Zittergras

Das Herz-Zittergras ist besonders attraktiv, unter anderem weil es im Gegensatz zu vielen anderen Gräsern schon sehr früh im Jahr austreibt. Da es nicht allzu groß wird, wirkt es vor allem im Vordergrund einer Pflanzung gut.

 

  • botanischer Name: Briza media

  • Höhe: 20 - 40 cm
  • Blüte: Mai bis Juli
  • horstig, locker, versamt sich, früher Austrieb

Kleines Pfeifengras

Dieses heimische Gras wächst in vollsonniger und halbschattiger Lage und mag möglichst frisches, leicht feuchtes Substrat. Es lässt sich sehr gut mit halbhohen Beetstauden kombinieren. Es kann einzeln als Akzent oder flächig gesetzt werden.

 

  • botanischer Name: Molinia caerulea

  • Höhe: 30 - 70 cm
  • Breite: bis 40 cm
  • Blüte: August bis September
  • kompakt, prächtige Herbstfärbung

Kolbenhirse

Die einjährige rotlaubige Kolbenhirse, auch bekannt als Fuchsschwanzhirse, ziert alljährlich die farbenfrohe Sommerbeete auf den Gartenschauen und bezaubert mit ihren langen Blütenähren und durch ihre Farbe.

 

  • botanischer Name: Setaria italica 'Red Jewel'

  • Höhe: 100 - 130 cm
  • Blüte: August bis September
  • nicht winterhart

Lampenputzergras

Das relativ klein aber in die Breite wachsende Ziergras liebt nährstoffreichen, durchlässigen Boden. Seine attraktiven Blütenwalzen sind gelblich-braun und zeigen sich von August bis Oktober.

 

  • botanischer Name: Pennisetum alopecuroides 'Hameln'

  • Höhe: 60 - 80 cm
  • Breite: 30 - 50 cm
  • Blüte: August bis Oktober
  • breitwüchsig, spät austreibend

Moskito-Gras

Das grazile Moskito-Gras, das seinen Namen den ungewöhnlichen, bräunlichen Blütenständen verdankt, stammt aus den USA. Es benötigt einen trockenen Standort mit durchlässigem Boden. Aufgrund seines eher niedrigen Wuchses sollte es im Beet-Vordergrund gepflanzt werden.

 

  • botanischer Name: Bouteloua gracilis

  • Höhe:  20 - 40 cm
  • Breite: bis 50 cm
  • Blüte: Juli bis September
  • aufrecht, zierlich, kurze Ausläufer, keine Versamung

Reitgras

Das Ziergras mit frühem Blattaustrieb benötigt aufgrund seines straff aufrechten Wuchses nicht viel Platz. Es passt gut zu Rosen und klassischen Staudenbeeten. Bekannt ist vor allem die Sorte 'Karl Foerster'. 

 

  • botanischer Name: Calamagrostis x acutiflora

  • Höhe: 100 - 150 cm
  • Breite: bis 30 cm
  • Blüte: Juli bis August
  • horstig, pflegeleicht, straff aufrecht

Rutenhirse

Von der Rutenhirse gibt es zahlreiche Sorten mit unterschiedlichen Wuchsformen und Farben. Sehr bekannt ist die straff aufrecht wachsende Sorte 'Northwind'.

 

  • botanischer Name: Panicum virgatum

  • Höhe: bis 190 cm
  • Breite: 30 - 50 cm
  • Blüte: August bis September
  • treibt spät aus

Silber-Ährengras

Das auffällig blühende Silber-Ährengras dominiert innerhalb einer Pflanzung, etwa als Solitär in einem Kiesgarten mit Wildcharakter oder locker in einer Gruppe eingestreut. Es hat jedoch einen relativ hohen Platzbedarf. Das Gras ist sehr frosthart.

 

  • botanischer Name: Stipa calamagrostis 'Algäu'

  • Höhe: 50 - 80 cm
  • Breite: bis 60 cm
  • Blüte: Juni bis Oktober
  • leicht überhängend, locker-prächtige Horste

Wimper-Perlgras

Das Ziergras mit den silbrig-weißen Wedeln gedeiht sehr gut auf durchlässigem und kalkhaltigem Boden. Es benötigt Lücken zum Keimen und bildet so mit der Zeit teppichartige Bestände. Es eignet sich auch sehr gut als Dachbegrünung.

 

  • botanischer Name: Melica ciliata

  • Höhe: 30 bis 60 cm
  • Breite: bis 30 cm
  • Blüte: Mai bis Juni
  • frühe Blüte, lang anhaftende Samenstände, kurzlebig, stark versamend

Zebragras

Das überhängende Zebra-Chinaschilf bringt mit seiner filigranen Optik einen fernöstlichen Touch in den Garten. Die langen,bandförmigen Blätter zeigen auf ihrer grünen Grundfarbe gelblich bis cremeweiße unregelmäßige Querstreifen Beim Blattaustrieb sind diese Streifen noch nicht zu sehen, sie bilden sich erst später. 

 

  • botanischer Name: Miscanthus sinensis 'Zebrinus'

  • Höhe: 140 - 150 cm
  • Breite: 140 - 160 cm
  • Blüte: August bis Oktober
  • horstig, überhängend, attraktives Laub

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