Du willst dich vor neugierigen Blicken der Nachbarn und Passanten schützen und dich ungestört in deinem Garten entspannen? Eine Hecke als natürlicher und lebendiger Sichtschutz schafft eine heimelige Atmosphäre in deinem Garten und bietet vielen Gartentierten Nahrung und Unterschlupf. Ich habe dir viele Ideen zum Thema Sichtschutz zusammengestellt.
Dort, wo man im Garten ungestört zusammensitzen oder sich sonnen möchte, ist Sichtschutz vor den neugierigen Blicken der Nachbarn und Passanten gefragt. Besonders empfehlenswert als Sichtschutz sind Heckenpflanzen. Sie vermitteln gleichzeitig ein Gefühl von Ruhe, sind Nahrungsquelle und Heimat für Gartentiere. Auf die Bedürfnisse der Gartennutzer und die Gegebenheiten zugeschnitten, machen sie viel weniger Arbeit, als gemeinhin angenommen.
Was du vorab bedenken solltest
Bevor du eine Hecke pflanzt oder einen Sichtschutz errichtest, solltest du dir über die folgenden Punkte Gedanken machen:
- Welcher Sichtschutz passt zum Stil und zur Größe deines Gartens? Für kleine Gärten eignen sich tendenziell eher schwachwüchsige Pflanzen. Mit regelmäßigem Schnitt lassen sich Hecken und Einzelpflanzen auf 50 bis 100 Zentimeter Breite begrenzen.
- Soll der Sichtschutz das ganze Jahr über bestehen, etwa weil der Blick von der Straße aus ins Wohnzimmer verwehrt werden soll, oder genügt ein sommergrüner Sichtschutz, wenn du dich auf dem Rasen sonnen möchtest?
- Welche Funktionen soll der Sichtschutz noch erfüllen (z.B. Schatten spenden, etwa als Schirm gegen die tief stehende Abendsonne, Windschutz)?
- Ist es dir wichtig, dass dein Sichtschutz Lebensraum und Nahrungsquelle für Gartentiere bietet?
- Welche behördlichen Auflagen zur Höhe und zu Grenzabständen von Sichtschutz-Pflanzen gelten bei dir? Wenn du das nicht weißt, kannst du dich an die Verwaltung deines Wohnortes wenden.
- Welches Budget steht dir zur Verfügung? Sollen Hecken von Beginn an Sichtschutz bieten, muss man für entsprechend hoch gewachsene Pflanzen im Handel mehr bezahlen. Wurzelnackte Heckenpflanzen sind im Vergleich zu Containerware preiswerter, aber nur im Frühling und Herbst erhältlich.
- Wieviel Zeit möchtest und kannst du in die Pflege deines Sichtschutzes investieren?
Sichtschutz bieten nicht nur Hecken, sondern auch begrünte Zäune oder Spailiere. (Foto: minedaisy/Unsplash)
Um ungestört im Garten entspannen zu können, gib es verschiedene Möglichkeiten, die Grundstücksgrenzen zu begrünen, etwa mit einer Formschnitthecke, einer Bepflanzung mit Vogelnähr- oder Obstgehölzen, Kletterpflanzen an Zäunen, Einjährige oder mit Hilfe von Gräsern und Bambus. Eine Auswahl an Pflanzensorten für deinen Sichtschutz habe ich dir in diesem Beitrag ganz unten aufgelistet. Übrigens: Auch "grüne Wände" innerhalb des Grundstücks, die verschiedene Gartenzimmer voneinander abgrenzen, können mit Sichtschutzpflanzen gestaltet werden.
Hecken als grüner Sichtschutz
Hecken, egal ob in Form geschnitten, oder wild wachsend, sind ein natürlicher Ersatz für Mauern und Zäune. Je nach Größe des Gartens, dem persönlichen Geschmack und dem Aufwand, der für die Pflege nötig ist, bieten sich frei wachsende Hecken aus Sträuchern oder Formschnitthecken an.
In Form geschnittene Hecken, etwa aus Hainbuche (Carpinus betulus) oder Liguster (Ligustrum vulgare), brauchen deutlich weniger Platz als frei wachsende Hecken. Für sie ist jedoch mit deutlich mehr Zeitaufwand für den Schnitt zu rechnen. In Gärten, in denen eine blickdichte Grundstücksgrenze nicht möglich ist oder in kleinen Gärten ein Gefühl der Enge erzeugt werden würde, eignen sich auch hohe Einzelpflanzen, die in kleinen Gruppen gesetzt werden. Mit einer durchdachten Platzierung kann man Sichtachsen durchbrechen und eine heimelige Atmosphäre erzeugen.
Die meisten Sichtschutz-Pflanzen sind sommergrün und dann blickdicht, wenn man den Garten am häufigsten nutzt. Rotbuchen (Fagus sylvatica) behalten ihr braunes Laub im Winter und bleiben bis ins Frühjahr hinein, wenn das neue Laub sprießt, blickdicht. Mit Eiben (Taxus) oder anderen immergrünen Nadelgehölzen ist der Garten auch im Winter vor Blicken von außen geschützt. Immergrüne verändern ihr Aussehen im jahreszeitlichen Rhythmus wenig. Sie eignen sich daher als ruhiger Hintergrund. Die Pflanzen brauchen in trockenen Wintern regelmäßig Wasser. Der Lebensbaum (Thuja) bietet für Vögel und Insekten jedoch keine Nahrung.
Am Kirschlorbeer scheiden sich die Geister
Anders Kirschlorbeer-Arten, immergrüne Laubgehölze: Die aufrechten weißen Blütenbüschel des Portugiesischen Kirschlorbeer (Prunus lusitanica) zum Beispiel verströmen einen süßen Duft, der für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge unwiderstehlich ist. Der Kirschlorbeer gehört allerdings zu den invasiven Neophyten, also den nicht-heimischen Pflanzen, die sich hierzulande breitmachen und die heimische Flora verdrängen.
Besonders in frei wachsenden Hecken fühlen sich viele Vogelarten wohl. Sie finden dort Nahrung, Nistplätze und Versteckmöglichkeiten. (Foto: Joshua J. Cotten/Unsplash)
Aber auch Laubgehölze bieten mit farbigem Laub im Herbst und kahlen Ästen im Winter einen besonderen Reiz. Mit ihren verschiedenen Strukturen und Farbvarianten bieten sie das ganze Jahr über einen Blickfang. Der Vorteil: die meisten heimischen Sträucher wie Schneeball (Viburnum opulus) oder Kornelkirsche (Cornus mas) sind robust, kommen ohne Gießen aus und müssen nicht regelmäßig geschnitten werden. In der Breite benötigen sie mindestens zwei Meter Platz. Die Kombination unterschiedlicher Sträucher macht den optischen Reiz aus und bietet einen hohen Nutzen für die Natur: Vögel finden dort Nist- und Versteckmöglichkeiten sowie Nahrung. Die Früchte und Blüten locken auch Insekten, etwa Wildbienen, an.
Besonders blickdicht wachsen zweireihig gepflanzte Wildstrauchhecken. Kleinere Arten werden in der vorderen Reihe gepflanzt, größere hinten. Die Pflanzen werden versetzt mit etwa 120 Zentimeter Abstand zueinander gepflanzt. Bei einer einreihigen Hecke genügt ein Pflanzabstand von 90 Zentimetern. Für kleine Gärten eignen sich niedrige Arten wie zum Beispiel Berberitze (Berberis) oder Scheinquitte (Chaenomeles). Beerensträucher sind ebenfalls nach wenigen Jahren blickdicht und laden gleichzeitig zum Naschen ein. Sie verzweigen sich gut und bleiben vital, wenn man im Frühjahr die ältesten Triebe abschneidet.
Hoch hinaus am Spalier
Obstspaliere sorgen im Sommer für luftigen Sichtschutz und bieten gleichzeitig leckere Früchte zum Naschen. Spalierobst lässt sich relativ einfach schmal halten. Auch kletternde Obstsorten, etwa frostfeste Kiwi, zum Beispiel Actinidia arguta 'Issai', oder Brombeeren (Rubus sect. Rubus), bilden schnell einen blickdichten Sichtschutz.
Als Sichtschutz eignen sich auch hohe Gräser und Bambus. Bei letzterem sollte aber darauf geachtet werden, dass Fargesia-Sorten gepflanzt werden. Ansonsten muss eine Wurzelsperre eingebaut werden, die das Wachstum eindämmt.
Diese Pflanzen eignen sich für einen Sichtschutz
Vogelnährgehölze
Frei wachsende Hecken sind meist eine Mischung aus verschiedenen Gehölzarten.
- Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum)
- Berberitze (Berberis)
- Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarkii)
- Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
- Immergr. Schneeball (Viburnum tinus)
- Liguster (Ligustrum vulgare)
- Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)
- Scheinquitte (Chaenomeles)
- Schlehe (Prunus spinosa)
- Schneeball (Viburnum opulus)
- Weißdorn (Crataegus mnogyna)
Beeren, Obstgehölze und Nüsse
Für kleine Gärten eignen sich säulenförmige Pflanzen oder solche, die als Spalierobst wachsen.
- Apfelbeere (Aronia)
- Brombeere (Rubus sect. Rubus)
- Haselnuss (Corylus avellana)
- Holunder (Sambucus)
- Johannisbeere (Ribes)
- Jostabeere (Ribes × nidigrolaria)
- Kiwi (Actinidia arguta)
- Sanddorn (Hippophae rhamnoides)
- Spalierobst (z.B. Apfel, Birne, Kirsche)
- Stachelbeere (Ribes uva-crispa)
- Weintraube (Vitis vinifera subsp. vinifera)
Formschnitthecke
Eine Formschnitthecke besteht meist aus nur einer Pflanzenart. Sie kann immergrün oder sommergrün sein.
- Eibe (Taxus)
- Feldahorn (Acer campestre)
- Feuerdorn (Pyracantha)
- Garteneibisch (Hibiscus syriacus)
- Hainbuche (Carpinus betulus)
- Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
- Kornelkirsche (Cornus mas)
- Lebensbaum (Thuja)
- Liguster (Ligustrum)
- Portugiesischer Kirschlorbeer (Prunus lusitanica)
- Rotbuche (Fagus sylvatica)
Kletterpflanzen
Einmal angewachsen, ranken Kletterpflanzen schnell an einer Rankhilfe empor.
- Blauregen (Wisteria)
- Efeu (Hedera)
- Hopfen (Humulus)
- Rosen (z.B. Kletter-, Ramblerrosen)
- Schlingknöterich (Fallopia baldschuanica)
- Waldrebe (Clematis)
- Wilder Wein (Parthenocissus quinquefolia)
Einjährige
Einjährige Kletterpflanzen erobern in Kürze eine Rankhilfe und sorgen im Hochsommer für Sichtschutz.
- Duftwicke (Lathyrus odoratus)
- Feuerbohne (Phaseolus coccineus)
- Glockenrebe (Cobaea scandens)
- Igelgurke (Echinocystis lobata)
- Prunkwinde (Ipomoea)
- Schönranke (Eccremocarpus scaber)
- Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata)
- Sonnenblume (Helianthus annuus)
Hohe Gräser und Bambus
Während Bambus immergrün ist, faszinieren Gräser vor allem im Sommer und Herbst als Sichtschutz.
- Flachrohrbambus (Phyllostachys aureosulcata 'Spectabilis': Rhizomsperre erforderlich)
- Chinaschilf (Miscanthus sinensis)
- Hohes Pfeifengras (Molinia arundinacea)
- Riesen-Federgras (Celtica gigantea)
- Rutenhirse (Panicum virgatum)
- Schirmbambus (Fargesia rufa)
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