4 aktuelle Buchtipps: Lesestoff für Gartenliebhaber!

Wer seinen Garten liebt, dem fällt es jetzt im Winter sicherlich schwer, die Füße stillzuhalten und nichts im Garten tun zu können. Ich nutze die Zeit gerne, um zu schmökern und mir in Gartenbüchern neue Ideen für die nächste Saison zu holen. Ich habe dir hier sechs aktuelle Buchtipps zusammengestellt, die sich auch hervorragend als Weihnachtsgeschenk eignen.

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1. Right Plant – Right Place: Beth Chattos Ideen für nachhaltig bepflanzte Gärten

Reich an Ideen für einen nachhaltig bepflanzten Garten ist das Buch "Right Plant – Right Place" von Beth Chatto, erschienen im Eugen Ulmer Verlag. (Foto: Dorothea Fischer)

Wenn du den Titel dieses Blogbeitrags aufmerksam gelesen hast, dann hoffst du vielleicht darauf, hier nur Neuerscheinungen empfohlen zu bekommen. Das stimmt nicht ganz, denn "Right Plant – Right Place" ist eine überarbeitete Auflage von Beth Chattos Werk "The Green Tapestry" (Im grünen Reich der Stauden) von 1989. Dass es eigentlich schon über 30 Jahre alt ist, merkt man aber dem Werk kaum an. Im Gegenteil, ich finde die persönlichen Einflüsse und die Geschichte der ursprünglichen Autorin sehr interessant.

Was heute Grundlage jeder nachhaltigen Gartengestaltung ist, musste sich damals erst durchsetzen: Pflanzen grundsätzlich passend zum Standort auszuwählen. Diese aktualisierte Ausgabe verbindet Chattos ursprüngliche Überlegungen mit aktuellen Entwicklungen, bezogen auf die heutigen klimatischen Veränderungen und damit einhergehende zwingende Notwendigkeit, Gärten nachhaltig zu bewirtschaften. Die Autorin und ihre Enkelin Julia Boulton, die die Neuauflage vorstellt, zeigen in Text, einigen Skizzen und vielen Fotos, wie sich der informellen Garten der Familie in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat.

Ausführlich werden die verschiedenen Gartenbereiche beschrieben und in Bildern gezeigt: Der Kiesgarten, der Wassergarten, die Schattenbeete, der Waldgarten oder die Freiland-Rabatten. Das Buch endet mit einem umfangreichen Verzeichnis an Pflanzen, die Beth Chatto selbst zog und solchen, die ihr gefallen hätten.

Fazit: Auch wenn dieses Buch auf den ersten Blick daherkommt, wie eines für Profis, bietet es doch auch Gartenneulinge, die sich mit einer nachhaltigen Bepflanzung und Gestaltung ihres Garten auseinandersetzen wollen, eine fundierte Grundlage, etwa im Kapitel "Gestaltungsprinzipien". Man merkt, dass die Autorin im Laufe ihrer Jahre als Gärtnerin ein Wissen angesammelt hat, dass man sich nicht durch Lesen und Studieren in der Theorie, sondern ausschließlich durch praktische Erfahrung, also Erfolge und auch Rückschläge, aneignen kann. Und es gelingt ihr hervorragend, dieses Wissen so zu vermitteln, dass es selbst Anfänger und solche Menschen, die noch nicht mit der Materie vertraut sind, verstehen können.

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2. Wilde Kübel: unkompliziert, naturnah, insektenfreundlich

Das Buch "Wilde Kübel: unkompliziert, naturnah, insektenfreundlich" von Simone Kern (Franckh-Kosmos Verlag) hält, was es verspricht. Es bietet pflegeleichte Gestaltungsideen für Balkon und Terrasse. (Foto: Dorothea Fischer)

Bisher hatte ich mit meinen Kübelpflanzen eher weniger Glück. Ich bin manchmal etwas faul oder vergesse das Gießen und dünge meine Sommerblumen im Balkonkasten oder dem Topf auf der Terrasse nur selten. Das heißt, vor allem im Hochsommer, sind die meisten meiner Kübelpflanzen ziemlich gestresst. Und deshalb habe ich in den vergangenen Jahren meistens darauf verzichtet.

Als ich jetzt das Buch "Wilde Kübel: unkompliziert, naturnah, insektenfreundlich" in den Händen hielt, war ich – ehrlich gesagt – sehr neugierig darauf, was mich erwartet. Im Prinzip verspricht die Autorin Simone Kern genau das, was ich mir schon immer wünsche: Tolle, aber pflegeleichte, naturnahe Pflanzkompositionen, die mich und die Wildtiere in meinem Garten erfreuen. Und dann sind ihre Kübelgärten auch noch winterfest. Was will man mehr in puncto Nachhaltigkeit.

Hinzu kommt: Ich ein Fan von Simone Kern. Mit ihren Büchern zu den Themen nachhaltige Gartengestaltung, klimaresistente Pflanzen und insektenfreundlichen Gärten, schafft es die Landschaftsarchitektin immer wieder, mich zu begeistern. Wie man es von ihren Büchern kennt, erklärt sie auf den ersten Buchseiten das große Ganze: Was haben Artenvielfalt, Wildtiere und bunte Wiesenlandschaften mit meinem Garten zu tun? Und was kann ich selbst dazu beitragen, dass die Welt wieder ein bisschen naturnaher, insektenfreundlicher und einfacher "wilder" wird, selbst wenn ich nur einen Balkon oder einen kleinen Stadtgarten mein Eigen nennen darf? Und was bedeutet es eigentlich, Kübelpflanzen nachhaltig wachsen zu lassen?

Kern beschreibt ausführlich, wie man die Behälter am besten vorbereitet, wie sich das Substrat zusammensetzen sollte und auch, was alles schief gehen kann. Als ich das gelesen hatte, fühlte ich mich "richtig" vorbereitet. Sie hat für verschiedene Standorte, etwa die sonnenbeschienene, heiße Terrasse, den exponierten, windigen Platz, oder den Balkonkasten mit alternativer Bepflanzen, Einkaufslisten vorbereitet. Auf den hinteren Seiten beschreibt die Autorin, was während der verschiedenen Jahreszeiten zu tun ist. Nur pflanzen muss man selbst!

Fazit: Ich bin mir sicher: Wer bisher nur sommerliche Wechselbepflanzung aus dem Baumarkt in seinen Töpfen und Kästen auf Balkon und Terrasse hatte, bekommt jetzt richtig große Lust, etwas Neues auszuprobieren und findet wertvolle Hilfestellungen für sein Umdenken. Und selbst jemand, der bisher noch gar nichts bepflanzt hat, dem hilft Simone Kern zu einem grünen Daumen. Ich selbst werde mich spätestens nach den Weihnachtsfeiertagen hinsetzen, meine Kübel und alles, was ich sonst im Schuppen finde, das sich zum Bepflanzen eignet, schrubben. Und dann mache ich mir den Plan, wie ich sie ab dem Frühjahr bepflanze. 

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3. Gestalten mit Pflanzen: Das große Handbuch

Der Autor und leidenschaftliche Gartendesigner Matt James widmet sich in "Gestalten mit Pflanzen: Das große Handbuch" (Georg-Callwey-Verlag) Planungsgrundlagen und Voraussetzungen von verschiedenen Gärten. (Foto: Dorothea Fischer)

Schon als Kind habe ich es geliebt, Pflanzpläne zu gestalten. Für mein eigenes kleines Beet habe ich ständig neue Kombinationen geplant – vermutlich nicht ganz so durchdacht und farblich abgestimmt, wie heute. Sondern eher wild und bunt. Ich zeichne sie nicht nur selbst liebend gerne, sondern schaue mir auch die Kompositionen anderer an und stelle mir das fertige Ergebnis im Beet vor.

Matt James bietet in seinem Werk "Gestalten mit Pflanzen: Das große Handbuch" einige davon. Wer bisher keine Erfahrung hat, aber selbst einmal Pflanzpläne erstellen möchte, dem gibt er hilfreiche Tipps zum Planungsprozess und dem Zeichnen eines Plans an die Hand. Egal ob wilde Wiese oder ein bisschen Exotik im eigenen Refugium: Er hat auf jeden Fall passende Pflanzvorschläge.

Bevor es jedoch an die Gestaltung einzelner Beete geht, sind einige Grundlagen notwendig. Auch auf diese geht James in kurzweilig geschriebenen und bilderreichen Themenblöcken ein: Von der Bodenanalyse bis zur Bestandsaufnahme und den Wünschen der Gartennutzer. Der Autor präsentiert unterschiedliche Gartenstile und erklärt, wie sich diese verwirklichen lassen. Farben, Formen, Strukturen und Kombinationen an Pflanzen spielen dabei eine wesentliche Rolle. 

Fazit: Matt James' Handbuch verspricht nicht zu viel: Er hat ein umfassendes Standardwerk geschaffen, das anhand konkreter Beispiele aufzeigt, welche Pflanzen wo wachsen und wie man sie in die Gestaltung einbindet. Wer also noch keine konkrete Vorstellung hat, wie sein Garten aussehen soll, der findet hier eine große Auswahl an zeitgemäßer Inspiration.

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4. Echte Hitzeprofis: Nachhaltige Gartengestaltung mit trockenheitsliebenden Stauden

Klimawandel, Trockenheit und Hitze machen unseren Gärten zu schaffen. Das Buch "Echte Hitzeprofis: Nachhaltige Gartengestaltung mit trockenheitsliebenden Stauden" von Katrin Lugerbauer ist im Ulmer Verlag erschienen und zeigt die Grundlagen, um trockene Standorte im Garten ökologisch sinnvoll und nachhaltig zu gestalten. (Foto: Dorothea Fischer)

Egal wie dein Gartenboden beschaffen ist, dieses Buch zeigt dir auf, wie du dort üppig blühende Prachtstauden kultivierst. Egal ob trockene Freiflächen, Gehölzränder mit trockenem Schatten und absonnige Stellen: Auch diese Flächen können über die Jahre attraktiv und ökologisch sinnvoll bepflanzt werden. Und das ganz ohne regelmäßiges Gießen. Dazu braucht es eigentlich nur Basiswissen über die Ansprüche der jeweiligen Stauden. Dieses aber ist essentiell.

Anschaulich und detailreich erklärt Katrin Lugerbauer in ihrem Buch "Echte Hitzeprofis: Nachhaltige Gartengestaltung mit trockenheitsliebenden Stauden", worauf es ankommt. Sie regt in den verschiedenen Kapiteln dazu an, sich die Natur als Vorbild zu nehmen und sie zu beobachten: Wie wachsen Pflanzen im Mittelmeerraum, in der Prärie Nordamerikas und in Afrika? Was können wir von den Naturstandorten lernen? Wie können wir Trockenbeete in unseren Gärten anlegen und sie naturnah gestalten?

Einen Großteil des Buches machen die Beispiele für verschiedene Pflanzenkombinationen aus. Dabei setzt Lugerbauer auf verschiedene Farbkompositionen, auf unterschiedliche Blühzeitpunkte, Dachbegrünung, Mauerkronen und Kübel oder schwierige Standortbedingungen. Fest steht, dass Bewässerungssysteme, Gießkanne und Gartenschlauch in diesen Gärten ausgedient haben.

Fazit: Längst haben viele Gärtnerinnen und Gärtner die Notwendigkeit erkannt, trocken zu gärtnern. In den Staudensortimenten gibt es eine enorme Vielfalt an Stauden, die für den trockenen Standort geeignet sind. Bei dieser Vielfalt verliert man leicht den Überblick. Katrin Lugerbauer ist es gelungen, einen wertvollen Ratgeber zu kreieren, der vor allem Neulingen in diesem Bereich im Dickicht durch die Vielfalt an Möglichkeiten den Weg weist. So fällt es leicht, bei der Gartengestaltung hin zu einem klimafreundlichen Garten umzudenken.

Für dich war noch nicht das richtige Gartenbuch dabei? Noch mehr Tipps für Gartenbücher gibt es hier: "Grün, grün, grün sind alle meine Bücher": Meine 6 liebsten Gartenbücher