So einfach legst du einen Präriegarten an

Veröffentlicht am 27. April 2023 um 20:30
Pinke und rosafarbene Blumen in einem Präriegarten. (Foto: Dorothea Fischer)

Ein Präriegarten ist wie ein Meer aus Gräsern, Stauden und Halbsträuchern. Und wer liebt nicht das Meer? Ich auf jeden Fall! Am besten man bepflanzt große Flächen mit wenigen Arten. Die verwendeten Pflanzen machen Präriegärten zu Flächen, die ganzjährig toll anzusehen sind und wenig Pflege bedürfen. Ich zeige dir hier wie es geht und beantworte die wichtigsten Fragen. 

 

Präriegärten blühen bis in den Herbst hinein und sind auch noch im Winter schön, wenn die meisten anderen Staudenbeete ihren Reiz längst verloren haben. Dann leuchten die Blütenstände der spät blühenden Stauden oft noch in Kupfer- und Bronzetönen. Weil die Pflanzen stabil gebaut sind, bleiben ihre Stängel auch den Winter über dekorativ, können Wildtiere ernähren und ihnen Unterschlupf bieten.

 

Welche Vorteile hat ein Präriebeet im eigenen Garten?

  • Ganzjährig attraktive Fläche durch Frühlingsblüher, Blüten und Farben bis in den Herbst hinein, attraktive Strukturen im Winter
  • Dank standortgerechter Pflanzen hält sich der Arbeitsaufwand in Grenzen
  • Die meisten typischen Präriestauden muss man nach dem Anwachsen nicht mehr gießen. Sie haben lange Wurzeln, die tief in das Erdreich wachsen und über die sie sich auch über längere Trockenperioden hinweg mit Feuchtigkeit versorgen.

 

Was ist ein Präriegarten?

Ein Präriegarten ist der weitläufigen Landschaft Nordamerikas nachempfunden. Dort wachsen widerstandsfähige Gräser und Stauden, die vor allem im Spätsommer farbenprächtig blühen. Im Präriegarten sind die verwendeten Pflanzen lebendig und robust und kommen ohne großen Pflegeaufwand, gießen und düngen zurecht. Aus ihrer Heimat sind die Pflanzen an die extremen Witterungsverhältnisse, heiße Sommer und kalte Winter, und die sehr unterschiedlichen Niederschlagsverhältnissen gewöhnt.

 

Welche Voraussetzungen braucht man für ein Präriebeet?

Voraussetzung für ein Präriebeet ist ein eher lehmig-humoser kalkhaltiger Gartenboden in einer sonnigen Ecke des Gartens. Aber auch auf sandigem Boden gedeihen Präriepflanzen. Er sollte jedoch wasserdurchlässig sein. Präriebeete und ihre Bepflanzung wirken am besten auf großen Fläche. Das Beet sollte nicht zu klein dimensioniert sein.

 

Wann sollte man ein Präriebeet anlegen?

Der beste Zeitpunkt, um einen Präriegarten anzulegen, ist von April bis Juni. 

 

Welche Pflanzen eignen sich für ein Präriebeet?

Es hat sich für Anfänger bewährt, ein Verhältnis von etwa 30 Prozent Gräsern und 70 Prozent Stauden und Halbsträucher im Präriebeet zu pflanzen. Im Laufe der Jahre werden vor allem die Gräser mehr Platz einnehmen. Neben den typischen Präriestauden bietet es sich an, auch auf heimische Pflanzen zurückzugreifen und solche, die typischerweise in der Steppe vorkommen. Die Ansprüche an den Standort sind die gleichen. Heimische Arten und Steppenpflanzen blühen eher im Jahr als Präriestauden, was der Gestaltung zugute kommt.


Lebendiges Rot & Pink

Rot und Pink liegen im Farbkreis direkt beieinander, sie wirken deshalb harmonisch und haben einen lebendigen Charakter.  (Foto: Dorothea Fischer)

Rot und Pink liegen im Farbkreis direkt beieinander, sie wirken deshalb harmonisch und haben einen lebendigen Charakter. Man sollte aber darauf achten, dass es deutliche Abstufungen gibt, sonst sieht es langweilig aus.

 

Beispiele:

  • Balkan-Pfingstrose (Paeonia peregrina)
  • Berg-Segge (Carex montana)
  • Bleicher Sonnenhut (Echinacea pallida)
  • Fackellilie (Kniphofia)
  • Felsennelke (Petrorhagia saxifraga)
  • Herz-Zittergras (Briza media)
  • Indianernessel (Monarda didyma)
  • Kugellauch (Allium sphaerocephalon)
  • Persische Kaiserkrone (Fritillaria persica)
  • Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea)
  • Purpur-Witwenblume (Knautia macedonica)
  • Ruten-Hirse (Panicum virgatum)
  • Schecken-Knöterich (Persicaria affinis 'Donald Lowndes')
  • Strandflieder (Limonium latifolium)
  • Wasserdost (Eupatorium fistulosum 'Atropurpureum')

Liaison von Silber & Blau

Eine Farbkombination aus Silber und verschiedenen Blautönen wirkt kühl und beruhigend auf den Betrachter und schafft Weite im Beet. (Foto: Dorothea Fischer)

Eine Farbkombination aus Silber und verschiedenen Blautönen wirkt kühl und beruhigend auf den Betrachter und schafft Weite im Beet. So erzeugt man ein elegantes Aussehen des bepflanzten Gartenbereiches.

 

Beispiele:

  • Blaunessel (Agastache Rugosa)
  • Blaustrahlhafer (Helictotrichon sempervirens)
  • Kleine Blauraute (Perovskia atriplicifolia 'Little Spire')
  • Kleines Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides)
  • Kugeldistel (Echinops bannaticus)
  • Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides 'Hameln')
  • Palmlilien-Mannstreu (Eryngium yuccifolium)
  • Schönaster (Kalimeris incisa 'Charlotte')
  • Stauden-Lein (Linum perenne)
  • Steppen-Salbei (Salvia nemorosa)
  • Storchschnabel (Geranium-Hybride)
  • Tautroppfengras (Sporobolus heterolepis)
  • Teppich-Wollziest (Stachys byzantina)
  • Zwerg-Chinaschilf (Miscanthus sinensis)

Lodernde Flammen

Durch die Kombination von Orange- und Rottönen mit leuchtendem Gelb entstehen harmonisch anzusehende Gartenbilder, die an lodernde Flammen erinnern und eine heitere Ausstrahlung besitzen. (Foto: Annie Spratt/Unsplash)

Durch die Kombination von Orange- und Rottönen mit leuchtendem Gelb entstehen harmonisch anzusehende Gartenbilder, die an lodernde Flammen erinnern und eine heitere Ausstrahlung besitzen.

 

Beispiele:

  • Gold-Krokus (Crocus flavus)
  • Goldregen (Solidago)
  • Hohe Fetthenne (Sedum Telephium-Hybride 'Herbstfreude')
  • Knollige Seidenpflanze (Asclepias tuberosa)
  • Kompasspflanze (Silphium mohrii)
  • Kugel-Lauch (Allium 'Purple Rain')
  • Prächtiges Fettblatt (Sedum spectabile)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Steppenkerze (Eremurus robustus)
  • Ruten-Blutweiderich (Lythrum virgatum)
  • Schafgarbe (Achillea Clypeolata-Hybride)
  • Sonnenbraut (Helenium-Hybride)
  • Stauden-Sonnenblume (Helianthus Microcephalus-Hybride)
  • Wildtulpen

Formenspiel

Viele Pflanzen, die für den Prärie- und Steppengarten geeignet sind, haben interessante Formen, etwa Gräser. Sie bringen Struktur ins Gartenbeet. (Foto: Nareeta Martin/Unsplash)

Viele Pflanzen, die für den Prärie- und Steppengarten geeignet sind, haben interessante Formen, etwa Gräser, Wolfsmilch, Königskerze oder Distelarten. Sie bringen Struktur ins Gartenbeet.

 

Beispiele:

  • Chinaschilf (Miscanthus sinensis)
  • Fenchel (Foeniculum vulgare)
  • Garten-Reitgras (Calamagrostis x acutiflora)
  • Kleinblättriges Stachelnüsschen (Acaena microphylla)
  • Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis)
  • Reiher-Federgras (Stipa barbata)
  • Rutenhirse (Panicum virgatum)
  • Geweih-Schwertlilie (Iris bucharica)
  • Seidige Königskerze (Verbascum bombyciferum)
  • Silber-Wermut (Artemisia ludoviciana)
  • Spanische Edeldistel (Eryngium bourgatti)
  • Tautropfengras (Sporobolus heterolepis)
  • Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites)
  • Wollziest (Stachys byzantina)

Kühles Weiß

Weiß ist die Farbe der Unschuld und wirkt frisch. (Foto: LumenSoft Technologies)

Weiß ist die Farbe der Unschuld und der Reinheit. Ein Beet ausschließlich mit weißen Blüten wirkt frisch. Doch Vorsicht, es kann auch zu viel werden. Deshalb ist bei der Gestaltung auf Formen, Textur und Struktur zu achten.

 

Beispiele:

  • Atlas-Schwingel (Festuca mairei)
  • Astlose Graslilie (Anthericum liliago)
  • Berg-Laserkraut (Laserspitium siler)
  • Dolden-Milchstern (Ornithogalum umbellatum)
  • Felsenbirne (Amelanchier ovalis)
  • Flausch-Federgras (Stipa pennata)
  • Große Steppenkerze (Eremurus robustus)
  • Moskitogras (Bouteloua gracilis)
  • Palmlilie (Yucca filamentosa)
  • Perlpfötchen (Anaphalis triplinervis)
  • Prachtkerze (Gaura lindheimerii)
  • Schafgarbe (Achillea Clypeolata)
  • Schleierkraut (Gypsophila paniculata)
  • Silberdistel (Carlina acaulis)
  • Turkestan-Tulpe (Tulipa turkestanica)
  • Wasserdost (Eupatorium)
  • Zwerg-Chinaschilf (Miscanthus sinensis)
  • Zierlauch (Allium)

Farbdreiklang

Beim Farbdreiklang nach der Farbenlehre werden drei Farben miteinander kombiniert, die auf dem Farbkreis gleich weit voneinander entfernt sind, etwa Orange, Violett und Grün. (Foto: Aggeliki Tsiona/Unsplash)

Beim Farbdreiklang nach der Farbenlehre werden drei Farben miteinander kombiniert, die auf dem Farbkreis gleich weit voneinander entfernt sind, etwa Orange, Violett und Grün. Sie wirken kontrastreich aber auch harmonisch.

 

Beispiele:

  • Deutsche Schwertlilie (Iris germanica)
  • Fackellilie (Kniphofia)
  • Hohe Fetthenne (Sedum)
  • Katzenminze (Nepeta racemosa)
  • Knollige Seidenpflanze (Aslcepias tuberosa)
  • Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris)
  • Lavendel (Lavandula angustifolia)
  • Orangerotes Habichtskraut (Hieracium aurantiacum)
  • Pflaumen-Fetthenne (Sedum cauticola 'Robustum')
  • Schmalblättriger Sommerflieder (Buddleja alternifolia)
  • Orangene Sonnenbraut (Helenium)
  • Steppen-Iris (Iris spuria)
  • Steppen-Salbei (Salvia nemorosa)
  • Weißer Mauerpfeffer (Sedum album)
  • Wimper-Perlgras (Melica ciliata)
  • Zartes Federgras (Nasella tenuissima)

Weitere tolle Farbkombinationen für dein Staudenbeet findest du in diesem Blog-Beitrag: Farbe im Garten: Pflanz-Kombinationen für das Sonnenbeet.

 

Wie legt man einen Präriegarten an?

Zur Vorbereitung steckt man das Beet ab, je größer, desto besser. Vor der Pflanzung sollte der Boden locker und frei von Unkraut sein, ggf. mit Humus angereichert. Am besten man bepflanzt große Flächen mit wenigen Arten. Große Solitärpflanzen werden in den Hintergrund gepflanzt, alle anderen in Tuffs, verteilt auf der Beetfläche.

 

Weil vor allem in den ersten Jahren nach der Anlage des Präriebeetes die Pflanzen noch nicht eng miteinander verwachsen sind, können dort Unkräuter wachsen. Um deren Wachstum einzudämmen, empfiehlt es sich Natursteinschotter oder Lavasplitt darauf zu verteilen. Dieses mineralische Mulch sollte etwa fünf Zentimeter hoch im Beet verteilt werden. Die Mulchschicht verdrängt nicht nur Unkraut, sondern sorgt auch für eine gleichmäßige Bodenfeuchte.

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